Australien:Schlag gegen Terrorzelle

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Anti-Terror-Razzia in Australien: 400 Polizisten waren an der Aktion beteiligt, am Ende wurde vier Terrorverdächtige festgenommen. Sie sollen den schwersten Anschlag in der Geschichte Australiens geplant haben.

Die australische Polizei hat nach eigenen Angaben einen Terroranschlag gegen Armee-Einrichtungen vereitelt. Am frühen Dienstagmorgen wurden vier als islamische Terroristen verdächtige Australier im Bundesstaat Victoria im Südosten des Landes festgenommen.

Die Bundespolizei durchsucht ein verdächtiges Auto im Norden Melbournes. (Foto: Foto: dpa)

Die Festgenommenen hätten einen Angriff auf militärisches Personal geplant und seien darauf gefasst gewesen, dabei selbst getötet zu werden, erklärte der leitende Kommissar der australischen Bundespolizei, Tony Negus, in Sydney. Ihr Ziel sei es gewesen, in ein Militärlager einzudringen und so viele Menschen wie möglich zu töten, sagte Negus.

Der Anschlag sollte nach seinen Angaben mit Schusswaffen und nicht mit Sprengstoff ausgeführt werden. "Wenn die Männer ihren Plan hätten ausführen können, wäre das der schlimmste Anschlag auf australischem Boden gewesen."

An der Polizeioperation gegen 19 Häuser in Vororten von Melbourne und in Colac - etwa 150 Kilometer südwestlich von Melbourne - haben nach Medienberichten mehr als 400 Sicherheitskräfte teilgenommen. Die Gruppe sei seit Januar elektronisch überwacht worden. Die Terrorplanung sei in einem fortgeschrittenen Stadium gewesen, hieß es.

Verbindung zu al-Qaida

Mitglieder der Gruppe seien Australier somalischer und libanesischer Herkunft. Sie sollen Verbindungen zu Extremisten im ostafrikanischen Somalia haben. Australische Zeitungen berichteten im Internet, es sei die zweitgrößte Anti-Terror-Operation im Land gewesen.

Die Gruppe soll von der somalischen Terrorbewegung al-Shabaab beeinflusst gewesen sein. Zwei Verdächtige sollen aus Australien nach Somalia gereist sein, um dort bei der mit al-Qaida in Verbindung gebrachten Organisation ausgebildet zu werden. Die Zeitung The Australian berichtet, al-Shabaab suche weltweit Kämpfer für den Heiligen Krieg in Somalia. Aus den USA etwa seien in den vergangenen Monaten 20 Männer verschwunden, um in dem ostafrikanischen Land an der Seite von al-Shabaab zu kämpfen, schrieb das Blatt.

© dpa/AFP/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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