Atomkraft:Belgien lässt altes Atomkraftwerk zehn Jahre länger am Netz

Aus Mangel an alternativen Energiequellen wird Belgien eines seiner ältesten Atomkraftwerke zehn Jahre länger am Netz lassen als geplant.

Aus Mangel an alternativen Energiequellen wird Belgien eines seiner ältesten Atomkraftwerke zehn Jahre länger am Netz lassen als geplant. Das Kabinett beschloss am Mittwoch, dass der Betreiber Electrabel seinen Reaktor Tihange 1 nun doch erst 2025 abschalten muss. Das Unternehmen gehört dem französischen Unternehmen GDF Suez.

Das Kabinett votierte allerdings gegen einen Vorschlag, zwei weitere Atomkraftwerke von GDF Suez am Standort Doel länger laufen zu lassen. Beide Reaktoren sollen nun wie geplant 2015 vom Netz gehen. Eine Sprecherin von GDF Suez lehnte eine Stellungnahme vorerst ab.

In Belgien macht die Atomenergie etwa die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs aus. Ziel ist es, bis 2025 komplett auf Kernkraft verzichten zu können - vorausgesetzt, dass bis dahin ausreichend alternative Energiequellen erschlossen worden sind.

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 hatte die deutsche Bundesregierung die von ihr kurz zuvor beschlossene AKW-Laufzeitverlängerung wieder zurückgenommen und stattdessen die Energiewende mit dem Ziel eines beschleunigten Atomausstiegs ausgerufen.

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