Artenschutz:Panda-Diplomatie

Eine Bärenart ist nicht länger von der Ausrottung bedroht - das ist eine frohe Kunde, und dann noch aus China. Immerhin.

Von Jan Heidtmann

Wenn es der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern etwas Gutes abzugewinnen gibt, dann wohl diese Schlagzeile der Nachrichtenagentur AFP: "Der Große Panda ist gerettet - Merkel nicht". Passend zum Gipfel der G 20 in China, wo die Pandas leben und auch die Bundeskanzlerin gerade weilte, kam die Nachricht, dass der Bambusbär nicht länger vom Aussterben bedroht ist.

Sie ist eine frohe Kunde in trüben Zeiten, wenn es um den Artenschutz geht. Weltweit sind mehr als 40 Prozent aller Echsen und Schlangen gefährdet, 13 Prozent der Vögel und ein Viertel der Säugetiere. Darunter auch die Berggorillas, die nun auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere gesetzt worden sind. Die Chinesen haben gezeigt, dass dieser Trend umzukehren ist. Zwar leben gerade einmal 1800 der Pandabären in freier Wildnis. Aber anders als bei den 350 000 afrikanischen Elefanten oder den kaum 50 000 Orang-Utans auf Borneo und Sumatra ist ihr Lebensraum nicht mehr bedroht.

Lässt sich von dem Erfolg bei den Pandas etwas für andere bedrohte Arten lernen? Der Bär besitzt von jeher große symbolische Bedeutung in China, bereits Mao hatte ihn zum Wappentier erkoren. Deshalb hat das Land viel darangesetzt, ihn zu retten und großflächig Gebiete ausgewiesen, in denen er tatsächlich geschützt ist. Damit ist in anderen Ländern leider kaum zu rechnen.

© SZ vom 06.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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