Antisemitismus:1900 Fälle von Beschimpfungen oder Gewalt

Deutschlandweit sind nach Daten des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) im vergangenen Jahr 1909 antisemitische Vorfälle erfasst worden. Das waren gut fünf pro Tag. Im Jahr davor waren es 1252. Allerdings hat der Bundesverband diesmal 472 Vorfälle aus Bundesländern einbezogen, in denen es keine Rias-Meldestellen gibt und die zuvor nicht berücksichtigt worden waren. Der Großteil der Vorfälle (1449) entfiel 2020 auf "verletzendes Verhalten", wie aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Rias-Jahresbericht hervorgeht. Dazu zählen unter anderem antisemitische Beschimpfungen. Hier gab es Rias zufolge eine Zunahme. Die Zahl der bekannt gewordenen "gewaltsamen Angriffe" auf Jüdinnen und Juden ging dagegen von 109 auf 96 zurück, die der Bedrohungen von 58 auf 39, was der Verband mit dem Lockdown und den damit verbundenen Einschränkungen etwa bei großen Veranstaltungen erklärt.

© SZ vom 29.06.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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