Anti-Waffen-Demos:Hoffnung für Amerika

Die Stimmung für verschärfte Waffengesetze könnte sich bei der Kongresswahl in Stimmen für die Demokraten verwandeln.

Von Reymer Klüver

Tränen, brechende Stimmen, aufwühlende Appelle, endlich etwas gegen die Waffenpest zu tun: Die Proteste junger Menschen in den USA haben die Welt bewegt. Zu Hunderttausenden waren sie auf der Straße, sind in Bussen quer durchs Land nach Washington gekommen. Das alles weckt Erinnerungen an die Macht der Kundgebungen der Bürgerrechtler, die in den Sechzigerjahren Amerika verändert haben.

Werden auch diese jungen Demonstranten die USA verändern? Kurzfristig ganz gewiss nicht. Die Republikaner und mit ihnen die Waffenlobby haben die Mehrheit im Kongress. Gerade hat das US-Parlament ein neues Haushaltsgesetz verabschiedet, das nicht einen Cent für neue Waffengesetze vorsieht. Aber die Empörung gerade bei jungen Amerikanern ist groß. Für die Generation Z (die Jahrgänge etwa seit 1995) sind nicht die Angst vor Terror, die Abscheu vor dem Rassismus in ihrem Land oder auch nur die Wut auf steigende Uni-Gebühren das beherrschende Thema. Das Anliegen ihrer Generation ist vielmehr die Angst vor der Waffengewalt.

Millennials (20- bis 35-Jährige) und Generation Z stellen zusammen fast die Hälfte der US-Bevölkerung. Sie sind in ihrer übergroßen Mehrheit für deutlich schärfere Waffengesetze. Die Politiker bei den Demokraten, die für solche Gesetze eintreten - sie könnten bei der Kongresswahl im Herbst Stimmung in Stimmen umsetzen. Nach den eindrucksvollen Demos besteht Hoffnung, dass sich in Amerika tatsächlich etwas ändert.

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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