Anschlag in Pakistan:Dutzende Tote durch ferngesteuerten Sprengsatz

Ein Anschlag mit einer ferngezündeten Autobombe hat in der pakistanischen Region Khyber etwa 30 Menschen das Leben gekostet, mehr als 60 wurden verletzt. Das Attentat galt offenbar einer Miliz, die gegen die radikalislamischen Taliban kämpft.

Bei einem Bombenanschlag an einem Busbahnhof im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind am Dienstag zahlreiche Menschen getötet worden. Nach Krankenhausangaben kamen mindestens 29 Menschen bei der Explosion der Autobombe auf einem Markt in der Stadt Jamrud im Stammesgebiet Khyber ums Leben, 64 weitere wurden verletzt. Ein Sprecher des privaten Rettungsdienstes Edhi sagte, neben zahlreichen Zivilisten seien unter den Toten auch drei Soldaten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Die Region Khyber gilt als Hochburg islamischer Extremisten.

Die Autobombe auf einem Markt der pakistanischen Stadt Jamrud ist ferngezündet worden. Etwa 30 Menschen starben, mehr als 60 wurden verletzt. (Foto: dpa)

Aus Sicherheitskreisen hieß es, Ziel des Anschlags seien Mitglieder einer talibanfeindlichen Stammesmiliz gewesen. "Diese Leute haben regelmäßig Drohungen der Taliban erhalten." In mehreren Distrikten haben Stammesangehörige Milizen gegründet, die die Sicherheitskräfte im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban und das Terrornetz al-Kaida unterstützen.

Ein Behördensprecher des Khyber-Distrikt sagte, die Bombe sei in einem Kleinlaster versteckt gewesen, der in der Nähe des Busbahnhofs geparkt gewesen sei. Nach ersten Erkenntnissen sei der Sprengsatz ferngezündet worden. Es handelte sich demnach nicht um einen Selbstmordanschlag.

Bis vor kurzem bezog die Nato ihre Nachschublieferungen an die Truppen in Afghanistan aus dem Gebiet um Jamrud. Nach der Tötung von 24 pakistanischen Soldaten durch Nato- und afghanische Soldaten Ende November hatte Pakistan die Region für Nachschublieferungen nach Afghanistan gesperrt.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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