Letzte Schießübungen zwei Tage vor dem Anschlag
Das Attentäter-Ehepaar aus San Bernadino hing nach Einschätzung der US-Bundespolizei FBI bereits länger einer radikalen Auslegung des Islam an. Der leitende FBI-Ermittler David Bowdich sagte bei einer Pressekonferenz am Montag, dass der genaue Ablauf der Radikalisierung des 28-jährigen Syed Rizwan Farook und der 27-jährigen Tashfeen Malik noch untersucht werde. "Aber ich will so viel sagen: Im Laufe der Ermittlungen haben wir erfahren und glauben, dass sich beide Personen radikalisiert haben, und das bereits seit einiger Zeit."
Dem FBI-Ermittler zufolge hatte das Ehepaar sich offenbar an Schießständen im Großraum Los Angeles auf die Tat vorbereitet. Farook und Malik hätten mehrfach Schießübungen vorgenommen, zuletzt "wenige Tage" vor dem Anschlag.
Schießlehrer John Galleta sagte der Nachrichtenagentur AP zufolge, Farook habe sein eigenes Gewehr auf der öffentlichen Riverside Magnum Range benutzt. Er habe auf der Anlage vor dem Angriff trainiert. Zuletzt am 29. und 30. November, also kurz vor dem Attentat. Der Schießstand in Riverside befindet sich etwa 30 Kilometer vom Tatort entfernt.
Farooks Ehefrau hat ihm zufolge aber offenbar niemand auf dem Schießstand gesehen. Auch, wie oft Farook die Anlage besucht hat, ist unklar. Er habe niemals mit dem Mann gesprochen, sagte der Schießlehrer. Auf die Frage, ob ihm etwas verdächtig vorgekommen sei, antwortete er: "Wie stellt man fest, welche Absichten jemand hat?"
FBI geht davon aus, dass das Ehepaar sich schon länger radikalisiert hatte
Das Ehepaar hatte am vergangenen Mittwoch laut Behördenangaben auf einer Betriebsfeier in San Bernardino 14 Menschen getötet. Sie selbst wurden von der Polizei erschossen. Das FBI geht von einem terroristischen Hintergrund aus.
FBI-Ermittler Bowdich mahnte zur Geduld. Die Untersuchungen dauerten an und bräuchten noch einige Zeit. Noch immer könne das FBI keine Angaben zum Motiv des Ehepaares machen. "Nur eins möchte ich ganz klar festhalten: Wir sehen bislang keinerlei Anzeichen, dass die beiden auf Geheiß aus dem Ausland gehandelt haben", sagte Bowdich.