Anschlag in Afghanistan:Gouverneur in Moschee getötet

Die Bombe ging hoch, als er die Gläubigen zum muslimischen Opferfest begrüßte. Der Gouverneur der afghanischen Provinz Lugar wurde bei einem Anschlag in einer Moschee getötet, mehrere Menschen wurden verletzt. Über die Täter gibt es bislang nur Vermutungen.

Bei einem Anschlag in der ostafghanischen Provinz Lugar sind der Gouverneur getötet und mindestens 15 Menschen verletzt worden, fünf davon schwer.

Medienberichten zufolge explodierte eine Bombe in der zentralen Moschee in der Provinzhauptstadt Pul-e-Alam, als der Gouverneur Arsala Dschamal die Gläubigen gerade zum muslimischen Opferfest Eid al-Adha begrüßte.

Der Sprengstoff sei in einem Mikrofon versteckt gewesen, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Din Mohammad Darwisch. Der Politiker sei sofort tot gewesen. 15 weitere Menschen, darunter auch Geistliche, seien verletzt worden.

Lugar grenzt an Kabul an und ist eine von 34 afghanischen Provinzen. Die Sicherheitslage dort hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Dschamal ist der erste Provinzgouverneur seit drei Jahren, der einem Attentat zum Opfer fiel.

Im Oktober 2010 war der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammad Omar, ebenfalls bei einem Anschlag in einer Moschee getötet worden. In Lugar hatten US-Truppen vor zwei Wochen den einflussreichen pakistanischen Taliban-Kommandeur Latifullah Mehsud gefangen genommen.

Eine Beteiligung der Taliban erscheint auch deshalb wahrscheinlich, weil die Terrorgruppe in den letzten Monaten verstärkt afghanische Sicherheitskräfte und Politiker angegriffen hat. Sie sorgen damit vor dem Abzug der Nato-Kampftruppen bis Ende 2014 für Unsicherheit.

© Süddeutsche.de/dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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