Amnestie für Häftlinge:Birma will alle politischen Gefangenen freilassen

Noch etwa 200 politische Häftlinge befinden sich nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen in Birmas Gefängnissen - jetzt will Präsident Thein Sein alle entlassen. Den Straferlass hat der Westen zu einer wichtigen Bedingung für die Aufhebung aller Sanktionen gegen das Land gemacht.

Birmas Präsident Thein Sein hat die baldige Freilassung aller noch inhaftierten politischen Gefangenen angekündigt. "Ich möchte keine politischen Häftlinge im Gefängnis sehen", sagte Thein Sein in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Seit seinem Amtsantritt im März 2011 setzte er umfangreiche politische und wirtschaftliche Reformen um. Hunderte politische Gefangene wurden freigelassen. Menschenrechtsorganisationen vermuten, dass sich noch etwa 200 politische Gefangene in Birmas Gefängnissen befinden.

Die Regierung werde die Freilassung der Gefangenen beschleunigen, sagte Thein Sein. "Wir werden uns nur auf nationale Versöhnung konzentrieren und wir werden sie niemals als politische Werkzeuge benutzen", sagte er über die verbliebenen Gefangenen. So ließ die Regierung etwa kurz vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama im November 2012 mehr als 50 politische Häftlinge frei.

Zuvor hatte es bereits für etwa 800 politische Gefangene eine Amnestie gegeben. Die bekannteste ehemalige politische Gefangene ist Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. Die Friedensnobelpreisträgerin stand während der Herrschaft von Birmas Militärjunta von 1988 bis 2010 für fünfzehn Jahre unter Hausarrest.

Die Freilassung aller politischen Gefangenen gilt als wichtige Bedingung des Westens für die Aufhebung aller Sanktionen gegen Birma. Einige dieser Sanktionen wurden bereits gelockert, die EU hat im vergangenen Monat ihre bereits suspendierten Sanktionen offiziell aufgehoben.

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: