Al-Qaida: Chronologie der Terroranschläge:Die Blutspur der Gotteskrieger

Der tote Terrorchef Osama bin Laden hat al-Qaida zu einem globalen, schlagkräftigen Netzwerk ausgebaut. Welche Attentate der Organisation in den vergangenen Jahren zugeschrieben wurden -

eine Chronologie in Bildern.

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(Foto: DPA)

Mit Osama bin Laden haben die USA ihren "Staatsfeind Nummer eins" getötet: 1998 erklärte Bin Laden zusammen mit anderen Dschihad-Führern Amerika in einem Manifest den Krieg. Der Kampf gegen die USA sei Pflicht jedes Muslims, heißt es darin. Noch im selben Jahr holt al-Qaida zum ersten, größeren Schlag aus. Eine Chronologie der Anschläge, die der weltweit aktiven Terrororganisation zugeschrieben werden. 7. August 1998: Fast zeitgleich explodieren Bomben in Nairobi, Kenia, und Daressalam, Tansania. Der Doppelanschlag gilt den dortigen US-Botschaften. 257 Menschen sterben, mehr als 5000 werden verletzt.

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(Foto: REUTERS)

12. Oktober 2000 Anschlag auf das US-Kriegsschiff USS Cole im jemenitischen Hafen Aden: Ein mit Sprengstoff beladenes Schlauchboot reißt ein metergroßes Loch in den Rumpf des Schiffs. 17 US-Soldaten werden getötet.

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(Foto: REUTERS)

11. September 2001 Terroristen kapern vier US-Verkehrsflugzeuge. Sie steuern zwei davon in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York und eines ins Pentagon, die letzte Maschine stürzt auf freiem Feld ab. 3000 Menschen sterben. Seit 9/11 gilt Osama bin Laden als "Staatsfeind Nummer eins" der USA, im November erhöhen sie das Kopfgeld auf den Terrorchef auf 25 Millionen Dollar. Trotzdem ist es Bin Laden gelungen, sich jahrelang zu verbergen.

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22. Dezember 2001 Der Brite Richard Reid versucht, auf einem Flug nach Miami eine Schuhbombe zu zünden. In letzter Minute kann er von den Passagieren daran gehindert werden. An Bord der Maschine befanden sich 197 Fluggäste. Vor Gericht erklärt Reid, Al-Qaida-Anhänger zu sein. Er wird zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

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(Foto: AP)

11. April 2002 Brandspuren in der Al-Ghriba-Synagoge von Djerba, Tunesien: Mit einem Lastwagen voller Flüssiggas verübt ein Tunesier einen Anschlag auf das Gotteshaus. 21 Menschen sterben, darunter 14 deutsche Touristen. 2009 wird der Duisburger Islamist Christian G. in Paris als Komplize verurteilt - er hatte Kontakt zum Al-Qaida-Führungszirkel in Afghanistan.

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(Foto: AFP)

12. Oktober 2002 Bei einem Doppelanschlag auf zwei Nachtklubs auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sterben 202 Menschen, unter ihnen sechs Deutsche und mehr als 80 Australier.

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(Foto: AP)

12. Mai 2003: Bei einem Serienanschlag auf Wohngebiete in der saudischen Hauptstadt Riad (im Bild) sterben 35 Menschen, 194 werden verletzt. In dem Viertel wohnen hauptsächlich Ausländer. 16. Mai 2003: 45 Menschen sterben bei einer Anschlagserie in Casablanca. Die Sprengsätze wurden an fünf Orten gezündetet und richteten sich gegen Einrichtungen, die überwiegend Juden und westliche Ausländer besuchten. 15. und 20. November: Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen werden in Istanbul 62 Menschen getötet. Ziele sind neben zwei Synagogen und dem Konsulat der britischen Regierung eine Filiale der britischen Großbank HSBC.

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(Foto: Reuters)

11. März 2004 Der islamistische Terror kommt nach Europa: Insgesamt zehn mit Sprengstoff gefüllte Rucksäcke explodieren in vier Zügen, in denen Pendler, Schüler und Studenten auf dem Weg in die Innenstadt von Madrid sind. Bei den Anschlägen sterben 191 Menschen, fast 2000 werden verletzt.

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(Foto: AP)

9. September 2004 Eine Bombe explodiert vor der australischen Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Dabei sterben neun Menschen, 182 werden verletzt. Der Anschlag erinnert an die Attentate von Bali und auf das Marriott-Hotel in Jakarta.

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(Foto: REUTERS)

7. Juli 2005 Der islamistische Terror erschüttert London: Drei Männer steigen am Knotenpunkt King's Cross in verschiedene U-Bahnen, ein Vierter nimmt einen Doppeldeckerbus. Wenige Minuten später sprengen sich die vier in den Fahrzeugen in die Luft. Bei den Selbstmordanschlägen sterben 52 Menschen. Mindestens 150 Menschen werden teils schwer verletzt. Die Tat rückte in Europa das Problem der sogenannten homegrown terrorists ins Blickfeld: Bei allen vier Attentätern handelte es sich um Einheimische.

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(Foto: AP)

23. Juli 2005 Bei einer Anschlagserie im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich (im Bild) sterben 68 Menschen, unter ihnen auch westliche Touristen. Der Ort ist besonders bei israelischen und europäischen Touristen beliebt. Ziel der Anschläge waren ein Hotel sowie die Strandpromenade im Touristenzentrum Naama Bay und der Alte Markt. 24. April 2006 Bei einem Dreifach-Anschlag im ägyptischen Urlaubsort Dahab nahe der israelischen Grenze werden 20 Menschen getötet. Darunter ist auch ein Kind aus Deutschland.

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(Foto: AFP)

11. Dezember 2007 Fast zeitgleich kommt es in der algerischen Hauptstadt Algier zu zwei Anschlägen: Vor dem Büro des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR explodiert ein Tanklastwagen, vor dem Obersten Gerichtshof ein Schulbus. Insgesamt 41 Menschen sterben, darunter 17 UN-Mitarbeiter.

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(Foto: AFP)

20. September 2008 Es ist die Rede von Pakistans 11. September: In Islamabad rollt ein Lastwagen auf ein Wachhaus des Marriott-Hotels zu und explodiert. Bei dem Anschlag sterben 60 Menschen, es gibt zahlreiche Verletzte, darunter auch mehrere Ausländer.

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(Foto: AFP)

26. November 2008 Die Angreifer haben offenbar westliche Bürger im Visier: Mit Maschinengewehren und Granaten bewaffnet stürmen Islamisten das Hotel Taj Mahal im indischen Mumbai (im Bild), den Bahnhof, ein Touristencafé und ein religiöses Zentrum. Die Schießereien dauern drei Tage, dabei kommen 166 Menschen ums Leben.

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(Foto: dpa)

25. Dezember 2009 Sicherheitsbeamte überwältigen in einer Szene aus einem Video einen jungen Nigerianer an Bord eines Airbus: Beim Versuch, den Sprengsatz zu zünden, setzt er seine Kleidung in Brand. Passagiere können ihn überwältigen, die Bombe explodiert nicht. Der Al-Qaida-Zweig auf der arabischen Halbinsel (AQAP) übernimmt die Verantwortung für die Tat, später stellt sich auch Bin Laden selbst dahinter.

© sueddeutsche.de/AFP/dapd/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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