Aktuelles Lexikon:Torpedo

Die Hauptwaffe vieler U-Boote kann auch von Überwasser-Schiffen und Flugzeugen eingesetzt werden und dient zur Bekämpfung von Schiffen und U-Booten.

Von Paul-Anton Krüger

Als Torpedo wird eine Unterwasserwaffe mit eigenem Antrieb und einer Sprengladung bezeichnet. Torpedos sind die Hauptwaffe vieler U-Boote, können aber auch von Überwasser-Schiffen und Flugzeugen eingesetzt werden und dienen zur Bekämpfung von Schiffen und U-Booten. Üblicherweise löst ein Annäherungszünder die Sprengladung unter dem Schiffskiel aus, um dessen Struktur so schwer zu beschädigen, dass er auseinanderbricht und das Schiff sinkt. So funktioniert auch der MK 48 Mod 6 Advanced Technology, den die USA an Taiwan liefern wollen. Der Schwergewichtstorpedo ist 5,80 Meter lang, wiegt 1700 Kilogramm bei einem Durchmesser von 530 Millimetern. Er wird von U-Booten aus zur Bekämpfung großer Kriegsschiffe eingesetzt und trägt einen Gefechtskopf von 290 Kilogramm. Angetrieben von einem Kolbenmotor mit dem Spezialtreibstoff Otto II, kann er mit eigenen Sensoren ins Ziel steuern oder per Draht gelenkt werden. Ursprünglich wurden auch Minen und andere Sprengladungen als Torpedo bezeichnet. Den ersten Auftrag zur Entwicklung einer Unterwasserwaffe erteilte 1864 die österreichische Kriegsmarine dem britischen Ingenieur Robert Whitehead, der zwei Jahre später die ersten Waffen lieferte. Sie wurden vom Kanonenboot Gemse im Hafen von Fiume, heute Rijeka, erprobt.

© SZ vom 22.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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