Aktuelles Lexikon:Klimafasten

Aktion von evangelischer Kirche und katholischen Bistümern.

Von Simone Boehringer

Am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Sie dauert bis Ostern und ist eine Zeit des Besinnens, in Erinnerung an die Leiden Jesu von seinem Verrat - laut Bibel war das an einem Mittwoch - bis zur Kreuzigung an einem Freitag (Karfreitag). Einige evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer nehmen die aktuelle Klimadebatte zum Anlass, um unter dem Motto "So viel du brauchst" die Menschen in der Fastenzeit zur Besinnung über unsere Lebensweise anzuregen. Traditionell geht die Fastenzeit einher mit einem Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Völlerei. Einen bewussteren Konsum und weniger Überproduktion zum Schutz der Umwelt fordern auch Klimaschützer und die "Fridays for Future"-Bewegung. Wenn jeder nur nach seinen Bedürfnissen nimmt, so die Idee, könnte die Umweltbelastung eingedämmt und der Klimawandel verlangsamt werden. Beim Klimafasten also verbinden die kirchlichen Initiatoren die aktuelle Debatte mit dem christlichen Fasten. Wer den Körper durch Nahrungsverzicht schwächt, schärft seine Sinne und ist Gott somit näher. Vor allem bei den Aposteln spielte das Zusammenspiel aus Fasten, Beten und Entscheiden eine große Rolle. Die Klimafasten-Initiative wird begleitet von theologischen Impulsen, Andachten und Themenwochen zu Umweltfragen.

© SZ vom 24.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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