Aktuelles Lexikon:Jade

Seit Jahrtausenden wird der Edelstein weltweit verehrt.

Von Christina Berndt

Die Chinesen mochten Jade schon vor mindestens 8000 Jahren, und auch in Europa war der oft grüne, manchmal aber gelbliche, rötliche oder weiße Edelstein wohl schon vor Jahrtausenden beliebt, bevor er wieder in Vergessenheit geriet. Sein Name leitet sich vom spanischen "piedra de ijada" ab, "Lendenstein". So nannten die Konquistadoren den Schmuckstein, als sie ihn im 16. Jahrhundert bei den Einheimischen in Mittelamerika entdeckten. Jade kann je nach Herkunft aus den Mineralien Jadeit oder Nephrit bestehen, die zu den Silikaten oder Germanaten gehören und nur schwer zu unterscheiden sind. Der Grünton entsteht durch Spuren von Chrom. Trotz seiner mittleren Mohshärte von 6,5 bis 7 ist Jade nur schwer zu bearbeiten. Denn der Stein ist zwar extrem bruchfest, doch mögliche Bruchstellen lassen sich kaum vorhersehen. Daher wird der opake Edelstein häufig zur Perle oder zum Cabochon geschliffen; Schnitzereien aus Jade gelten als große Handwerkskunst. Wegen seines magisch wirkenden Grüns hatte Jade in vielen Kulturen auch einen ideellen Wert. Die Chinesen nannten ihn "Stein des Himmels" und verbanden Unsterblichkeit mit ihm. In den 1920er-Jahren passte er perfekt zum ebenso mystischen Modegetränk Absinth, und die Hippies verehrten ihn als esoterisches Symbol der Weisheit.

© SZ vom 03.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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