Aktuelles Lexikon:Dübel

Der Dübel revolutionierte einst die Handwerkskunst. Nun sorgt er beim Flughafen in Berlin für weitere Probleme.

Von Stefan Mayr

Zuerst waren es Sprinkler und Entrauchungsklappen, die nicht funktionierten. Dann lagen Kabel falsch herum. Und jetzt kommen auch noch Dübel hinzu, die aus Plastik sind und somit nicht feuerfest. So weit ist es auf der ewigen Baustelle des Berliner Flughafens BER mit der deutschen Ingenieurskunst also gekommen: Jetzt scheitern sie schon an der sachgerechten Montage eines Utensils, das deutscher nicht sein könnte und mit dem eigentlich jeder Lehrbub umgehen kann. Das berichtet der Tagesspiegel, ihm zufolge könnten die Dübel zum "K.-o.-Problem" werden und die BER-Eröffnung abermals verzögern.

Der "Spreizdübel" ist eine Erfindung des Tüftlers Artur Fischer aus Tumlingen im Schwarzwald. Er läutete damit anno 1958 in der Handwerker-Welt eine neue Ära ein. Zuvor hatten sie mühsam einen Holzklotz in die Wand gemauert, in den sie dann eine Holzschraube drehten. Das Patent mit der Nummer 1097117 ist genial einfach: Beim Eindrehen der Schraube pressen sich "Zähne" und "Sperrzungen" gegen die Bohrlochwand und verhindern ein Mitdrehen. Heute gibt es Dübel aus Plastik und aus Metall, je nach Bedarf.

Der Flughafen sollte einst 2011 in Betrieb gehen, Stand heute soll es im Oktober 2020 klappen. An diesem Datum hält die Flughafengesellschaft auch fest. Dübel hin oder her.

© SZ vom 13.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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