Aktuelles Lexikon:Diakonat

Früher nur eine Zwischenstufe, heute ist es ein eigenständiges Amt.

Von Annette Zoch

In der römisch-katholischen Hierarchie gibt es drei Weihestufen: den Diakon, den Priester und den Bischof. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil war das Diakonat nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zum Priester. Doch seither gibt es den Ständigen Diakon auch als eigenständiges Amt in der Kirche. Der Begriff stammt aus dem Griechischen ("Diener, Helfer"). Diakone assistieren dem Priester, sie verkünden das Evangelium, sie predigen, sie trauen, taufen und beerdigen. In Zeiten des Priestermangels übernehmen Diakone immer mehr Aufgaben in den Gemeinden; die Sakramente der Beichte und der Krankensalbung sind hingegen nur dem Priester vorbehalten. Auch die Eucharistie darf nur der Priester feiern. Bewerber für das Amt des Diakons können sich zur Ehelosigkeit verpflichten, es können aber auch Männer, die zum Zeitpunkt der Weihe schon verheiratet sind, Diakone werden. Frauen sind zu diesem Amt allerdings nicht zugelassen. Papst Franziskus hatte im vergangenen Jahr die Hoffnungen der Amazonas-Synode enttäuscht, dieses Weiheamt für Frauen zu öffnen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht die Diskussion aber noch nicht am Ende: Das Diakonat der Frauen halte er "für sehr legitim", sagte er vor der Herbstvollversamlung der Bischöfe.

© SZ vom 22.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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