Afghanistan:Mindestens 30 Tote bei Selbstmordanschlag

Die Gewalt im Einsatzgebiet der Bundeswehr nimmt zu: Ein Selbstmordattentäter hat in der nordafghanischen Provinz Kundus 30 Menschen getötet.

Ein Selbstmordattentäter hat in der nordafghanischen Provinz Kundus im Einsatzgebiet der Bundeswehr bei einem Anschlag mehr als 30 Menschen mit in den Tod gerissen. Etwa 40 weitere seien verletzt worden, als sich der Täter am Montag im Verwaltungszentrum des Distrikts Imam Sahib in die Luft sprengte, erklärte der Distriktgouverneur der Nachrichtenagentur dpa.

Er selbst sei Ziel des Angriffs gewesen. Zum Zeitpunkt des Anschlags hatten sich in dem Gebäude zahlreiche Menschen aufgehalten, um sich neue Ausweise abzuholen. Zudem habe es auf dem Gelände zur gleichen Zeit ein Treffen von Regierungsbeamten und Mitgliedern einer regierungstreuen Stammesmiliz gegeben. Erst am Samstag hatte ein Taliban-Selbstmordkommando der Stadt Dschalalabad im Osten des Landes ein Bank attackiert und mindestens 38 Menschen getötet, darunter mehr als 20 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte.

In der Region hat die Bundeswehr das Oberkommando über die Soldaten der Nato-Truppe Isaf, ein Bundeswehrsprecher vor Ort konnte zunächst keine Angaben zu dem Anschlag machen.

Die Gewalt in der Provinz Kundus hat in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Nach einem Anschlag auf einen Bundeswehr-Außenposten am Freitag waren drei deutsche Soldaten gestorben. Insgesamt befinden sich rund 4900 Bundeswehrsoldaten am Hindukusch im Einsatz.

© sueddeutsche.de/AFP/dapd/juwe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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