Afghanistan:Bundeswehrsoldat bei Angriff schwer verletzt

Bei einem Gefecht nahe Kundus in Afghanistan ist ein deutscher Soldat schwer verwundet worden. Sieben bis acht weitere Deutsche wurden leicht verletzt.

Beim Angriff auf eine Patrouille der Bundeswehr im Norden Afghanistans ist am Mittwochmorgen ein deutscher Soldat schwer verletzt worden. Der Soldat habe schwere Verletzungen am Kopf erlitten, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und bestätigte damit einen Bericht der Bild.

Sieben weitere Bundeswehrsoldaten seien leicht verletzt worden. Andere Quellen sprechen von acht weiteren Opfern. Aufständische hätten eine deutsche Patrouille 17 Kilometer südlich von Kundus mit Panzerabwehr- und Handfeuerwaffen angegriffen, die deutschen Soldaten hätten das Feuer erwidert.

Der schwerverletzte Soldat sei in das Bundeswehr-Feldlager bei Masar-i-Scharif geflogen worden, sagte der Sprecher. Die übrigen Soldaten der Infanterie-Kompanie würden im Feldlager in Kundus versorgt. Luftunterstützung sei angefordert worden, aber "zunächst" nicht zum Einsatz gekommen. Ob bei dem Gefecht auch Aufständische getötet wurden, blieb zunächst unklar.

Panzerfäuste und Sturmgewehre

Die Deutschen seien etwa zwölf Kilometer südlich des Feldlagers in Kundus mit Panzerfäusten und Sturmgewehren angegriffen worden. Sie hätten sich daraufhin ein etwa 40-minütiges Gefecht mit den Aufständischen geliefert. Auch Soldaten der deutschen Schnellen Eingreiftruppe seien als Verstärkung eingesetzt worden. Luftunterstützung sei angefordert worden, aber nach bisherigen Erkenntnissen nicht zum Einsatz gekommen. Der Angriff habe sich gegen sieben Uhr deutscher Zeit ereignet.

Anfang September hatte ein von der Bundeswehr angeforderter Luftangriff nahe Kundus auf zwei von den Taliban entführte Tanklaster, bei dem Dutzende Menschen ums Leben kamen, für Aufruhr gesorgt. Nach Angaben der afghanischen Untersuchungskommission wurden dabei 30 Zivilisten getötet und neun verletzt. Außerdem seien 69 Taliban-Kämpfer umgekommen und elf verletzt worden. Die Nato untersucht den Vorfall noch.

© AFP/rtr/ehr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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