Afghanistan:Bundeswehr schließt zwei Standorte

Die deutschen Kampftruppen sollen Afghanistan bis Ende 2014 komplett verlassen. (Foto: dpa)

Die Bundeswehr wird im Rahmen des Afghanistan-Abzugs ihre beiden Stützpunkte Kundus und OP North im nächsten Jahr aufgeben. Damit werden die deutschen Truppen praktisch nur noch im Regionalkommando Masar-i-Scharif konzentriert sein.

Die Bundeswehr wird im kommenden Jahr zwei Standorte im Norden Afghanistans schließen. Betroffen sind zunächst der OP (Observation Point) North in der Provinz Baghlan sowie später auch die Einsatzliegenschaft in Kundus, wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte. Diese Schließungen seien mit der NATO abgestimmte Schritte auf dem Weg zur vollständigen Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Sicherheitskräfte.

Im Jahr 2012 habe sich die Sicherheitslage im Norden Afghanistans auch durch die verbesserten Fähigkeiten der afghanischen Sicherheitskräfte positiv entwickelt, erklärte das Ministerium weiter.

Die überwiegende Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan ist im Norden des Landes stationiert. Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett einem neuen Mandat zur Reduzierung der Truppenstärke zugestimmt. Die Zahl der Soldaten soll bis Ende Februar 2014 von derzeit 4600 auf dann 3300 sinken.

Die Bundeswehr ist nach den USA und Großbritannien der drittgrößte Truppensteller in Afghanistan. Das aktuelle Mandat läuft am 31. Januar 2013 aus. Dem neuen Mandat muss noch der Bundestag zustimmen, die erste Lesung ist noch für Dezember geplant.

Ende 2014 soll der von der NATO geführte ISAF-Einsatz in Afghanistan enden, und die afghanischen Sicherheitskräfte sollen die volle Verantwortung für die Sicherheit im Land übernehmen. Die NATO will der afghanischen Regierung ab 2015 mit einer Trainings- und Ausbildungsmission beiseite stehen.

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