Nach Anschlag in Ägypten:40 mutmaßliche Terroristen getötet

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Der Tatort in der Nähe der Pyramiden von Giseh in Ägypten. (Foto: AFP)
  • In Ägypten sind drei Vietnamesen und ihr ägyptischer Reiseführer durch einen Sprengsatz in der Nähe der Pyramiden von Gizeh getötet worden.
  • Der Anschlag auf den Bus war der erste Angriff auf ausländische Touristen seit fast zwei Jahren.
  • Die ägyptische Regierung hat eigenen Angaben zufolge 40 mutmaßliche Terroristen getötet.

Nach einem Anschlag auf einen Touristenbus in Ägypten mit mindestens vier Toten hat die Regierung eigenen Angaben zufolge 40 mutmaßliche Terroristen getötet. Wie das ägyptische Innenministerium mitteilte, seien die Verdächtigen in abgestimmten Einsätzen "in drei Terroristenverstecken" in Gizeh und im Norden der Sinai-Halbinsel getötet worden. Sie sollen Anschläge gegen staatliche Institutionen, Tourismuseinrichtungen, Sicherheitskräfte und Kirchen geplant haben, berichtete das staatliche Fernsehen mit Verweis auf das Ministerium.

Ob die Getöteten auch für den Anschlag auf den Touristenbus verantwortlich sein sollen, war zunächst unklar. Am Freitagabend waren bei einer Bombenexplosion in der Nähe der Pyramiden von Gizeh nach offiziellen Angaben drei Urlauber und ein Reiseführer getötet worden. Elf weitere Touristen und ein Ägypter seien durch einen selbstgebauten Sprengsatz verletzt worden, teilte das ägyptische Innenministerium mit. Demnach sei die Bombe am Freitag um kurz nach 18 Uhr Ortszeit an einer vielbefahrenen Straße unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden explodiert.

Der Mitteilung des Innenministeriums zufolge soll es sich bei den betroffenen Touristen um Vietnamesen handeln. Ihr ägyptischer Reiseführer erlag später seinen Verletzungen. Der Ort des Zwischenfalls wurde von den Sicherheitskräften abgesperrt. Der selbst gebaute Sprengsatz sei in der Nähe einer Mauer im Stadtbezirk Haram platziert gewesen.

Lokale Medien veröffentlichten auf Twitter Fotos, die den Bus zeigen sollen. Mehrere Scheiben des gezeigten Busses sind zersplittert, die Frontscheibe weist lange Risse auf. Die Seite ist mit Kratzern und dunklen Staubspuren übersät.

In Ägypten kommt es immer wieder zu Angriffen auf Touristen und zu Terroranschlägen. Die Reisebranche des Landes leidet darunter sehr. Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des "Arabischen Frühlings" 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge. Vor allem auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Aber auch in der Hauptstadt Kairo oder in anderen Teilen des Landes ereignen sich immer wieder Anschläge. Zuletzt starben bei einem Anschlag auf koptische Pilger Anfang November sieben Menschen.

© SZ.de/AFP/AP/dpa/bix/jerb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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