Für Wolfgang Schäuble hat dieses Jahrzehnt nicht besonders gut begonnen - zumindest politisch gesehen. Nach dem Parteispendenskandal der CDU erklärte der Partei- und Fraktionschef wenige Wochen nach dem Jahrtausendwechsel seinen Rückzug von den Ämtern des Partei- und Fraktionschefs.
Als Innenminister der großen Koalition ab 2005 aus Union und SPD sorgt er mit seinen Vorschlägen zur Terrorismusbekämpfung, der Vorratsdatenspeicherung oder der Online-Durchsuchung für hitzige Debatten und zum Teil empörten Reaktionen in der Bevölkerung.
Mit Angela Merkel wird zum ersten Mal eine Frau Bundeskanzlerin - und zum zweiten Mal in der Geschichte der BRD liegen die Geschicke des Landes in der Hand einer großen Koalition. Außerdem beerbte sie Schäuble als Parteichefin.
Für die kleine Unions-Schwester CSU gab es immer wieder turbulente Zeiten: Vor allem CSU-Chef und Ministerpräsident Edmund Stoiber bescherte seiner Partei ein Wechselbad der Gefühle: Vom Kanzlerkandidaten zum Beinahe-Superminister für Wirtschaft und Technologie in Berlin; vom Regierungschef mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag zum Buh-Mann der CSU.
Den Sozialdemokraten ging es in den vergangenen Jahren auch nicht viel besser: Nach zahlreichen Wechseln an der Parteispitze, dem Wahl-Debakel in Hessen mit Andrea Ypsilanti und der Dauer-Debatte um eine mögliche Koalition mit den Linken, kämpft die SPD gegen ein ständiges Umfragetief.
Doch das war noch längst nicht alles, was das sechste Jahrzehnt der Geschichte der Bundesrepublik zu bieten hatte - ein Überblick.