Zum Tod von Billy Graham:Das "Maschinengewehr Gottes" schießt nicht mehr

Hunderte Millionen Menschen hörten ihn live predigen, wie kaum ein anderer prägte er das Christentum in den USA, zuletzt wurde er in der bekannten Serie "The Crown" dargestellt: Jetzt ist der Prediger Billy Graham gestorben. Bilder aus seinem Leben.

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(Foto: REUTERS)

Er ist der bekannteste Prediger in den USA. Er war der erste Geistliche, der erkannte, welches Potenzial Radio und Fernsehen für die Verbreitung des Glaubens haben. Und er wusste seinen Einfluss zu nutzen. Hunderte Millionen Menschen hörten Billy Graham live predigen. Nun starb er im Alter von 99 Jahren im US-Staat North Carolina.

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Graham, hier ein Foto aus dem Jahr 1986, wurde am 7. November 1918 geboren - in den letzten Tagen des Ersten Weltkrieges. Die USA waren noch keine Supermacht und der Protestantismus galt als "Staatsreligion". Billy wuchs im konservativen Milieu des Südstaates North Carolina auf, bekehrte sich als Teenager, studierte Theologie und entdeckte gegen Ende der dreißiger Jahre sein Talent zum Predigen.

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Die Welt sei voller Sünde, der Mensch fühle eine Leere, die nur Jesus Christus füllen könne, war Grahams Mantra. Seine Messen endeten immer nach demselben Muster: "Kommt nach vorne", rief er, "und bekehrt euch." Und immer wieder kamen sie, in Football-Stadien, Kirchen oder vor den Bildschirm im Wohnzimmer. Wegen seines furiosen Redestils wurde Graham auch das "Maschinengewehr Gottes" genannt.

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Hier spricht Graham im Jahr 1954 vor etwa 100 000 Zuhörern im Olympiastadion in Berlin. Seine Biografen heben übereinstimmend hervor, dass Graham sich relativ früh gegen die Rassentrennung im Süden der USA stellte. So zahlte er 1963 die Kaution für den im US-Bundesstaat Alabama inhaftierten Martin Luther King. Zwar gab es viel Kritik an Grahams "einfacher" Theologie, doch fand der Baptist stets Zuspruch bei den Menschen. Skandale gab es bei ihm nicht, obschon Graham sich gerne im Umkreis der Mächtigen aufhielt.

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Der Pastor, hier ein Foto aus dem Jahr 2010 mit George W. Bush, diente mehreren US-Präsidenten als Berater, darunter Lyndon B. Johnson, Gerald Ford und George Bush senior. Dem jüngeren Bush soll er in den achtziger Jahren beim Kampf gegen seine Alkoholsucht geholfen haben.

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Trotz seiner vielen Warnungen vor dem angeblichen Zerfall "traditioneller Werte" ließ sich Graham nie ausschließlich von der konservativ-evangelikalen Politbewegung vereinnahmen. Auch demokratische Präsidenten wie Barack Obama hielten Kontakt zu ihm.

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Graham, selbst ein TV-Star, wurde auch in der bekannten Serie "The Crown" dargestellt. Dort schwärmt die fiktive Queen Elizabeth von dem amerikanischen Prediger, gespielt von Paul Spark.

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Zuletzt lebte der Prediger mit dem schlohweißen Haar zurückgezogen auf seinem Altersruhesitz in den Bergen von North Carolina. Wegen Krebs, Parkinson, Lungenentzündung und anderer Gebrechen war er dauerhaft in medizinischer Behandlung.

© SZ.de/dpa/AP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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