Zahlreiche Verkehrsunfälle:Extreme Glätte in Nord- und Ostdeutschland

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Am Montag waren vor allem Berlin und Brandenburg betroffen, jetzt haben weite Teile Nord- und Ostdeutschlands mit plötzlich einsetzender Glätte zu kämpfen. Nördlich von Lübeck starben zwei Menschen bei einem Autounfall. Im Laufe des Tages soll sich die Lage aber entspannen.

Plötzlich einsetzendes Glatteis hat in Nord- und Ostdeutschlands zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. Schon in der Nacht kam es zu zahlreichen Glätteunfällen, berichten Polizeidienststellen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Dabei sei es überwiegend bei Blechschäden geblieben.

Im Landkreis Ostholstein nördlich von Lübeck sind am Montagabend bei einem Autounfall auf eisglatter Fahrbahn zwei Menschen ums Leben gekommen und mehrere Autoinsassen verletzt worden. Mindestens sechs Fahrzeuge waren an der Karambolage beteiligt, wie die Polizeidirektion Lübeck mitteilte. Auf der Bundesstraße 76 kurz hinter dem Ort Niendorf verlor ein Autofahrer die Kontrolle über seinen Wagen und geriet in den Gegenverkehr.

Am Dienstagmorgen wurden die Einsatzkäfte im Lübeck zum Teil im Minutentakt und zu Dutzenden Glätteunfälle gerufen. Mehrere Fußgänger und Radfahrer kamen mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus, selbst ein Streuwagen kam ins Rutschen.

Auch in Berlin sorgte Blitzeis für zahlreiche Unfälle und Verletzte. Bis 10.30 Uhr musste die Feuerwehr zu etwa 500 Einsätzen ausrücken. Um die zahlreichen Notrufe abzuarbeiten, rief die Feuerwehr den Ausnahmezustand aus. Zusätzliche Rettungswagen wurden eingesetzt. Vereist waren hauptsächlich Bürgersteige und andere Gehwege. Sanitäter und Notärzte wurden meist zu ausgerutschten und gestürzten Fußgängern gerufen.

Deutscher Wetterdienst gibt Entwarnung

Spiegelglatte Straßen haben auch den Berufsverkehr in Brandenburg gestört. In Cottbus und im Landkreis Spree-Neiße wurde der Busverkehr eingestellt. Durch Sprühregen bildete sich auf den Straßen Glatteis, wie die Polizei mitteilte. Teilweise kamen die Lastwagen nicht mehr vorwärts und blockierten die Fahrbahnen. Bis 10.30 Uhr gab es im gesamten Land Brandenburg mit Schwerpunkt in Cottbus und Potsdam mehr als 100 Unfälle. Bei zwei Dritteln spielten die glatten Straßen eine Rolle. Insgesamt gab es sechs Verletzte.

Insgesamt war die Lage am Dienstagmorgen aber meist nicht mehr so dramatisch wie am Vortag. Am Montag waren die Wetterverhältnisse besonders in Berlin und Brandenburg kritisch. In der Hauptstadt rückte die Feuerwehr zu knapp 2200 Einsätzen aus. Sie musste bis zum Abend den Ausnahmezustand ausrufen. Zwischenzeitlich gab es nicht genügend Rettungswagen, um alle Verletzten ins Krankenhaus zu bringen.

Im Laufe des Dienstags soll sich die Lage entspannen: Dann soll der Eisregen dem Deutschem Wetterdienst zufolge im Nordosten in Schnee übergehen. Am Vormittag hob der Wetterdienst alle Unwetterwarnungen auf und kündigte für die kommenden Tage vereinzelt Schneefall und frostige Temperaturen bis minus zehn Grad an.

© SZ.de/dpa/olkl/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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