Wetter:Unbeständiger Sommer geht zu Ende

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Offenbach (dpa) - Gewitter mit viel Regen und Jackenpflicht im August: Der Sommer 2014 war für Sonnenliebhaber in Deutschland nicht gerade traumhaft. Ein warmer Altweibersommer ist aber noch möglich.

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Offenbach (dpa) - Gewitter mit viel Regen und Jackenpflicht im August: Der Sommer 2014 war für Sonnenliebhaber in Deutschland nicht gerade traumhaft. Ein warmer Altweibersommer ist aber noch möglich.

Schwüle Hitze, heftige Unwetter und ein kühler Ausklang: Der Sommer 2014 ist sehr wechselhaft gewesen. „Das Wetter war zum Teil auf engem Raum ganz unterschiedlich“, sagte Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach der Nachrichtenagentur dpa. „In den Urlaubsregionen fehlte ein bisschen die Sonne.“ Auf der Zugspitze fiel schon im August der erste Schnee, und manches Freibad machte wegen des frühherbstlichen Wetters zu. Für die Meteorologen geht der Sommer mit dem August zu Ende. Kalendarischer Herbstanfang ist in diesem Jahr am 23. September. Eine detaillierte Bilanz will der DWD am Freitag (29.8.) vorlegen.

Heißester Tag des Jahres war in vielen Orten der Pfingstmontag. An dem 9. Juni wurde auch die Spitzentemperatur des Sommers gemessen: 37,7 Grad im badischen Rheinau, im Stadtteil Memprechtshofen.

„Sonst haben wir aber durchaus auch 38 oder sogar mal 39 Grad“, sagte Lux. Heiße Tage - ab 30 Grad - gab es insgesamt nur wenige in diesem Sommer: 5,7 haben die Meteorologen ausgemacht, im Jahr zuvor waren es 10,0. Sommertage mit mindestens 25 Grad gab es zwar durchaus, diese fielen aber oft sehr schwül aus.

Etwas kühler als im Durchschnitt vieler Jahre war es unterm Strich in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Vor allem in den nördlichen Bundesländern und Teilen Bayerns war die Sonne seltener zu sehen als sonst. Gerade im Ferienmonat August machte sie sich in Bayerns Urlaubsregionen rar. „Der August ist dieses Jahr ein bisschen aus der Art geschlagen“, sagte Lux.

Sommergewitter mit Starkregen hielten immer wieder Feuerwehr und Polizei auf Trab. Mit deutlich mehr als 200 Litern pro Quadratmeter wurde die größte Niederschlagsmenge am 28. Juli in Münster gemessen, wie Lux sagte. Das Landesumweltamt sprach sogar von 292 Litern und damit von einer der jemals höchsten in Deutschland gemessenen Mengen.

Besonders viel Regen bekam auch Ostdeutschland ab. In Cottbus wurde am 4. August mit 102,6 Litern pro Quadratmeter die höchste Tagesmenge gemessen. In Bayern blieb es dagegen vielerorts zu trocken.

Tiefs über Zentraleuropa bestimmten anders als in den meisten Sommern das Wetter. Diese Lage führe oft zu Gewittern mit Starkniederschlag und habe seit dem vergangenen Jahrhundert zugenommen.

Geht das im Herbst so weiter? „Wir hoffen, dass sich die Wetterlage ein bisschen stabilisiert und wir nach dem unschönen August-Ausklang noch einen ruhigen, warmen Altweibersommer bekommen“, sagte Lux.

In den nächsten Tagen kann sich vorerst nur Deutschlands Nordhälfte an Sonne erfreuen. Südlich der Mittelgebirge dominierten dagegen dicke Wolken, dort regne es immer wieder. Die Temperaturen liegen am Mittwoch einheitlich bei etwa 20 Grad. Am Donnerstag werde sich die Sonne überall häufiger zeigen.

In Norddeutschland werden die Nächte schon recht kalt. So war die Nacht zum Dienstag in vielen Orten die kälteste an einem 26. August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Hannover wurden etwa 3,3 Grad Tiefsttemperatur gemessen, in Hamburg 6 Grad. Das durchschnittliche Minimum der vergangenen 30 Jahre für dieses Datum lag mit 10,7 Grad in Hannover und 11 in Hamburg deutlich darüber.

Das Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation teilte mit, nachts sogar Minusgrade gemessen zu haben: In Quickborn (Schleswig-Holstein) nahe Hamburg sei die Bodentemperatur auf minus 1 Grad gesunken.

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