Weltkriegsbombe:Entschärfung erfolgreich

26 000 Menschen mussten in Paderborn beim Einsatz des Kampfmittelräumdienstes ihre Häuser verlassen.

Experten des Kampfmittelräumdienstes haben am Sonntag eine riesige Fliegerbombe in Paderborn erfolgreich entschärft. Mehr als 26 000 Menschen hatten ihre Häuser verlassen müssen. Es war die größte Evakuierung in der Nachkriegsgeschichte der ostwestfälischen Stadt. Von 10 Uhr an durfte niemand mehr den Bereich im Radius von 1,5 Kilometern um den Fundort des Blindgängers betreten. In dem Sperrgebiet lagen vier Krankenhäuser, mehrere Altenheime, die Universität und Teile der Altstadt. Mehr als 1000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten waren im Einsatz.

Das Brüderkrankenhaus hatte am Donnerstag damit begonnen, Patienten in andere Häuser zu verlegen. "Das hat es in der ganzen Geschichte des Krankenhauses nicht gegeben", sagte ein Sprecher. Eine 62-jährige Frau starb kurz nach ihrer Verlegung am Sonntag an ihrer schweren Erkrankung, wie die Feuerwehr mitteilte.

Die Evakuierung lief zunächst planmäßig. Als sie eigentlich schon beendet war, kam es zu Verzögerungen, weil sich noch Menschen in dem Sperrgebiet aufhielten. Somit konnten die Entschärfer erst später mit ihrer Arbeit beginnen als geplant. Für die Bewohner der Häuser, die in der Sperrzone lagen, hatte die Stadt Anlaufstellen eingerichtet. Viele Paderborner machten aber einen Tagesausflug außerhalb der Stadt. Die britische Fliegerbombe war mit 1,8 Tonnen außergewöhnlich groß. Der Blindgänger war jüngst bei Bauarbeiten in einem Garten entdeckt worden - nur 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche.

© SZ vom 09.04.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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