Bei einer der größten Veranstaltungen dieser Art treffen sich in Leipzig Anhänger der schwarzen Szene. Zu Beginn des dreitägigen Wave-Gotik-Festivals versammeln sich aufwändig gestylte Burgfräulein und Totengräber zu einem viktorianischen Picknick.
Die Organisatoren rechnen mit etwa 20.000 Besuchern, der Kartenverkauf lief ähnlich wie in den Vorjahren. Während dieser Mann sich für eine den sommerlichen Temperaturen angemessene Kostümierung entschieden hatte, ...
... dürften andere in ihrer Garderobe ordentlich ins Schwitzen geraten. Am Pfingstwochenende werden in Leipzig Temperaturen von mehr als 30 Grad erwartet.
Die Veranstaltung findet seit ihren Anfängen in den Neunzigern alljährlich statt. An die Skelette im Bus dürften sich die Leipziger inzwischen gewöhnt haben.
Die Wave-Gotik-Szene uwird nach wie vor stark vom Punk beeinflusst, aber auch die Einflüsse neuerer Trends wie Cybergoth und Steampunk sind zu sehen. Das szenetypische Schwarz mischt sich dort mit viktorianischer Mode, Maschinenteilen ...
... und durchaus leuchtenden Farben. Überhaupt scheinen der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Auch für das klassische Schulmädchen ist noch Platz. An 40 Veranstaltungsorten in ganz Leipzig können Besucher Szene-Konzerte hören. Etwa 200 Bands aus dem In- und Ausland treten auf.
Passend zu den viktorianisch anmutenden Gewändern wächst in der Szene das Interesse an Chor- oder Kammerkonzerten. Die Veranstalter haben das Angebot im Bereich klassischer Musik erweitert. Außerdem werden Friedhofs- und spezielle Museumsführungen angeboten.
Vor dem Auftakt-Picknick haben die meisten Teilnehmer Stunden damit zugebracht, sich zu kleiden und zu schminken.
Die eine kam als Königin der Nacht, ...
... der andere als gekrönter Luzifer oder ...
... als düstere Allegorie auf die Bundeskanzlerin. Noch bis Montag wandeln düstere Gestalten durch Leipzig.