Südlich von Athen haben am Wochenende etwa 300 Feuerwehrleute gegen Waldbrände angekämpft. Sie werden unterstützt von 115 Fahrzeugen und drei Löschflugzeugen im Einsatz. Das Feuer war am Samstag an mehreren Punkten ausgebrochen, wie die Feuerwehr mitteilte. Drei Helfer wurden bei ihrem Einsatz verletzt.
Heftige Windböen fachten die Flammen an, die in einem Umkreis von mehreren Kilometern im Westen und Süden der nahegelegenen Ortschaft Keratea etliche Häuser erfassten. Auch Autos und landwirtschaftliches Nutzland wurden zerstört. Feuerwehrleute sprachen von einem "Höllenfeuer." 42 Bewohner eines Altenheimes am Rande der Stadt mussten nach Behördenangaben evakuiert werden.
Am Sonntag erwartete Griechenland Hilfe aus Italien. Auch Frankreich und Kroatien seien um Unterstützung gebeten worden, hieß es aus Feuerwehrkreisen. Nach Angaben eines örtlichen Beamten befand sich das Brandzentrum zwischen Keratea und Palaia Fokaia rund 40 Kilometer südöstlich der Hauptstadt und bewegte sich in Richtung der Hafenstadt Laurion.
Der Brandherd soll durch Schweißarbeiten bei extremer Trockenheit ausgelöst worden sein. Vier Männer wurden deshalb bereits wegen fahrlässiger Brandstiftung festgenommen. Beim Schweißen habe vertrocknetes Graß Feuer gefangen, das außer Kontrolle geriet, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit.
In Griechenland herrschen derzeit Temperaturen von über 36 Grad und starke Winde. Feuer brachen auch auf der Halbinsel Peloponnes aus. Die Waldbrandgefahr werde auch in den kommenden Tagen sehr hoch bleiben, warnte die Feuerwehr. Die Brände waren am Sonntag zum Teil unter Kontrolle, berichtete das Staatsradio.
Fast jedes Jahr kommt es in Griechenland aufgrund von extremer Trockenheit zu Waldbränden. Weht der Wind dann auch noch besonders stark, drohen die Feuer leicht außer Kontrolle zu geraten. Besonders schlimm traf es das Land im Sommer 2007. Damals waren 76 Menschen bei verheerenden Waldbränden im Westen der Halbinsel Peloponnes ums Leben gekommen.