Wetter in Deutschland 2014:Auf dem Weg zum Wärmerekord

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Sonne und Nebel im Schwarzwald. Der November ist bislang ziemlich mild - das gesamte Jahr war im Durchschnitt sehr warm. (Foto: dpa)
  • 2014 könnte alle Rekorde brechen und das wärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Messungen in Deutschland werden.
  • Auch der November fällt nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes deutlich milder aus als der Durchschnitt der Vergleichsjahre.
  • In den kommenden Tagen könnte es allerdings kälter werden in Deutschland - und im Süden und Südosten bis ins Flachland ein wenig schneien.

2014 auf dem Weg zum Wärmerekord

Wer in diesen Tagen aus dem Fenster schaut, sieht vor allem: grau. Der November fühlt sich derzeit nach Herbstdepressionen an. Wehmütig denken viele an den Sommer zurück. Allerdings war der 2014 zumindest im Süden Deutschlands ziemlich verregnet. Umso mehr überrascht nun eine Meldung des Deutschen Wetterdienstes: Das Jahr könnte den deutschen Wärmerekord brechen. "2014 könnte für einen klimatologischen Paukenschlag sorgen", sagt Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

"Wenn uns jetzt kein sibirischer Dezember mehr dazwischenfunkt, kann 2014 alle Rekorde brechen und das wärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Messungen in Deutschland werden." Bis ins Jahr 1881 reicht die Jahresstatistik des Wetterdienstes zurück.

Es wird kälter - Wintereinbruch aber nicht in Sicht

Auch der November fällt nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes deutlich milder aus als der Durchschnitt der Vergleichsjahre 1961 bis 1990. Fünf Tage vor Monatsende lag die mittlere Monatstemperatur um 2,5 Grad über dem langjährigen Novemberdurchschnitt.

Schon die ersten zehn Monate des Jahres waren insgesamt zu warm - auch wenn es trotz mehreren Hitzewellen im Juni 2014 keinen einzelnen Temperaturrekord gab. Der liegt bei 40,2 Grad, gemessen 1983 und 2003 an mehreren Orten in Süddeutschland. In diesem Jahr wurde die 40-Grad-Marke nirgends erreicht.

In den kommenden Tagen soll es nun etwas kälter werden, aber voraussichtlich nur vorübergehend: "Ein richtiger Wintereinbruch ist immer noch nicht in Sicht", heißt es beim DWD. Anfang kommender Woche könne es im Süden und Südosten bis ins Flachland ein wenig schneien. Danach sagen die Computermodelle aber wieder einen Temperaturanstieg voraus.

Erstmals mehr als zehn Grad im Durchschnitt möglich

Ob das Jahr tatsächlich Geschichte schreibt, hängt vom Dezember ab. Wenn dann nicht die große Kälte anrückt, erreicht Deutschland zum ersten Mal eine zweistellige Jahresmitteltemperatur von 10,2 Grad.

Die zu warmen Jahre häufen sich seit der Jahrtausendwende. Der DWD hat über einen Zeitraum von 130 Jahren die Durchschnittstemperaturen registriert. Sechs der zehn wärmsten Jahre waren im 21. Jahrhundert. Den ersten Platz teilen sich derzeit die Jahre 2000 und 2007 mit einer Durchschnittstemperatur von je 9,9 Grad. Das langjährige Mittel liegt bei 8,2 Grad.

Weltweit sieht es nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA ähnlich aus: Die durchschnittliche Oberflächentemperatur von Januar bis Oktober dieses Jahres war global die wärmste, die jemals in den zehn ersten Monaten gemessen wurde. Sie lag um 0,68 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

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