Versuchter Anschlag in Pakistan:Teenager stoppt Selbstmordattentäter an Schule

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Sicherheitskräfte am Ort des Anschlags bei einer Schule in Nord-Pakistan (Foto: AFP)

In Pakistan wird er als Held gefeiert: Der 15 Jahre alte Aitazaz Hassan Bangash hat verhindert, dass ein Selbstmordattentäter an seiner Schule eine Bombe zündet. Hunderte Schüler hätten sterben können. Doch Aitazaz hat seinen Einsatz mit dem Leben bezahlt.

Weil er möglicherweise Hunderte von Leben gerettet hat, wird Aitazaz Hassan Bangash, ein Schüler aus Nordpakistan, im dem Land derzeit als Held gefeiert. Wie CNN berichtet, hat sich der 15-jährige einem Selbstmordattentäter in den Weg gestellt, der eine Bombe an Aitazaz' Schule zünden wollte.

Der Attentäter sei dem Bericht zufolge in einer Schuluniform gekleidet gewesen und habe Aitazaz und seinen Cousin Musadiq Ali Bangash nach dem Weg zur Ibrahimzai-Schule im Hangu-Distrikt gefragt. Musadiq sagte, der junge Mann sei den beiden verdächtig vorgekommen:

"The other students backed off, but Aitazaz challenged the bomber and tried to catch him. During the scuffle, the bomber panicked and detonated his bomb."

Offenbar wollten die anderen Schüler Aitazaz noch daran hindern, den Attentäter zu stellen, wie die BBC berichtet, aufhalten ließ er sich allerdings nicht. Aitazaz und der Attentäter kamen durch die Explosion sofort um, zwei Personen wurden verletzt.

Das Internet feiert den Helden

Viele Menschen in Pakistan bewundern nun Aitazaz' mutigen Einsatz. Sein Cousin sagte CNN, es sei ein großes Opfer gewesen, Hunderte von schiitischen wie auch sunnitischen Leben zu retten. Auch in den sozialen Netzwerken drücken viele Pakistaner unter den Hashtags #onemillionaitazazs und #aitazaz ihren Respekt für den Teenager aus. Sie und auch seine Nachbarn und Familie fordern eine posthume Auszeichnung für Aitazaz' Tapferkeit:

"He saved the lives of hundreds of students. He deserves more recognition than Malala Yousafzai."

Der Vergleich zu Malala liegt nahe: Die Schülerin wurde durch die Taliban im Oktober 2012 wegen ihres Kampfes um bessere Bildung für Mädchen schwer verletzt. Im vergangenen Jahr erhielt sie mehrere Auszeichnungen für ihren Einsatz.

Der Anschlag an der Ibrahimzai-Schule war nicht der erste in der Provinz. Der Hangu-Distrikt grenzt an die Stammesgebiete Pakistans. Es kommt dort immer wieder zu religiös motivierter Gewalt, mit Angriffen sowohl gegen Schiiten als auch Sunniten.

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