USA:Noch immer 90 Vermisste nach Erdrutsch

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Noch immer suchen Helfer nach Überlebenden im Schlamm- und Trümmerfeld. (Foto: REUTERS)

Unaufhörlich durchkämmen Suchtrupps mit Hunden und Bulldozern das Trümmerfeld in Oso. 90 Menschen werden nach dem Erdrutsch im US-Bundesstaat Washington vermisst, mindestens 24 Menschen verloren ihr Leben. Einige Tote werden womöglich niemals gefunden.

Die Zahl der Vermissten nach dem Erdrutsch im Bundesstaat Washington an der Westküste der USA hat sich fast halbiert und ist von ursprünglich 176 auf nunmehr 90 Menschen gesunken. Das gab der Einsatzleiter John Pennington am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz bekannt.

Mindestens 24 Menschen kamen bei dem Erdrutsch ums Leben. 16 Leichen wurden bisher aus dem Schlamm- und Trümmerfeld geborgen. Weitere acht Tote seien gefunden, aber noch nicht geborgen worden, sagte Pennington. Die Suche wird fortgesetzt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass einige Tote niemals geborgen werden können, berichtete die Washington Post. Die Arbeit im tiefen Schlamm sei sehr gefährlich, der Einsatz von schwerem Gerät unmöglich. Die Suchtrupps kämen nur langsam voran.

Sie würden weiter den Hinweisen und Anrufen von Angehörigen und Freunden nachgehen, um den Verbleib von Bewohnern aus der Umgebung des Ortes Oso zu klären, so Pennington. Mehr als 200 Helfer, darunter Soldaten der Nationalgarde, durchkämmen weiterhin mit Spürhunden und Bulldozern den verwüsteten Landstrich. "Da sind Leichen unter Baumstämmen. Es ist ein langsamer Prozess", sagte Feuerwehrchef Steve Mason dem Sender King5. Mit Hubschraubern werden Rettungsteams eingeflogen. Die Hauptstraße ins 100 Kilometer entfernte Seattle ist durch den Erdrutsch blockiert.

Erdrutsch in den USA
:Begraben unter Geröll und Schlamm

Nach dem Erdrutsch im US-Bundesstaat Washington gibt es kaum noch Hoffnung auf Überlebende. Helfer haben bisher 14 Todesopfer geborgen, mehr als 170 Menschen werden noch vermisst.

Der Sender CNN zeigte am Mittwoch Hubschrauber-Aufnahmen von der dramatischen Rettung eines vierjährigen Jungen, der am Samstag als einer der letzten Überlebenden in Sicherheit gebracht worden war. In dem Video ist zu sehen, wie ein Helfer den kleinen Jacob aus dem zähen Schlamm zieht und ihn an das Hubschrauberteam weiterreicht. "Er weinte nicht, er bewegte sich nicht. Er stand nur da und war ganz gefasst", sagte der Pilot Ed Hrivnak dem Sender. Der Junge hielt sich im oberen Stockwerk auf, als sein Elternhaus von dem Erdrutsch erfasst wurde. Die Mutter war bei der Arbeit, sie überlebte. Von seinem Vater und den drei Geschwistern fehlt jede Spur.

Schwere Regenfälle hatten den Mega-Erdrutsch am Samstag ausgelöst. Etwa 30 Häuser wurden zerstört.

© Süddeutsche.de/dpa/sosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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