USA:Leipziger Geiger sitzt in New York fest

Ein deutscher Musiker soll eine Frau angegriffen haben. Bis die Vorwürfe vor Gericht geklärt sind, darf er das Land nicht verlassen.

Der deutsche Musiker Stefan Arzberger, der Erste Geiger des bekannten Leipziger Streichquartetts, sitzt unter dem Verdacht des Mordversuchs in den USA fest. Nach einer ersten Anhörung am Freitag steht für den 42-Jährigen an diesem Montag der nächste Gerichtstermin an. "Ich darf das Land nicht verlassen, mein Pass wurde eingezogen", sagte der Musiker am Sonntag der dpa. Arzberger war am 27. März in New York festgenommen worden, einer Tourneestation seines Ensembles. Sein Anwalt erklärte, Arzberger sei in der Nacht zuvor von einer Unbekannten unter Drogen gesetzt und ausgeraubt worden. "In einem unbewussten Zustand" habe Arzberger dann einen anderen Hotelgast angegriffen. Laut Medienberichten soll er nackt auf dem Flur eine 64-jährige Amerikanerin fast zu Tode gewürgt haben. Nach 30 Stunden im Gefängnis kam er bis zum Urteil auf freien Fuß, gegen 100 000 Dollar Kaution. "Es tut mir leid, was ich jener Frau angetan haben soll", erklärte Arzberger nun. "Ich kann nur sagen, dass ich keinerlei Erinnerungen an den Hergang habe." Kollegen von Arzberger haben eine Solidaritätskampagne begonnen und im Internet 15 000 Euro Spenden für ihn gesammelt.

© SZ vom 04.05.2015 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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