USA:Frau bringt Baby im Wald zur Welt - legt Feuer - wird gerettet

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Die unglaubliche Geschichte einer Frau, die in der Einsamkeit Nordkaliforniens allen Naturgewalten getrotzt haben soll.

Sie wehrte Wespen ab, legte einen Brand und überlebte dank Äpfeln - nachdem sie in einem einsamen Waldgebiet in Nordkalifornien ein Kind geboren hatte. Diese unglaubliche Geschichte hat Amber Pangborn, 35, aus Oroville dem Fernsehsender KCRA-TV erzählt. Sie habe auf dem Weg nach Hause eine Abkürzung genommen und sich im Plumas National Forest verirrt. "Ich dachte, wir müssen sterben", sagte Pangborn den Reportern. Das Benzin sei ausgegangen, ihr Handy habe kein Netz gehabt. "Es gab nichts." Plötzlich hätten die Wehen begonnen und sie habe keine andere Wahl gehabt, als ihre Tochter dort zu bekommen.

Die Frau habe nur ein paar Äpfel und ein bisschen Wasser bei sich gehabt und so vier Tage überlebt, berichten US-Medien. Nach der Geburt seien Moskitos gekommen, erzählte Pangborn. Daneben hätten sich Wespen auf die Plazenta gestürzt, sie sei gestochen worden, als sie ihre Tochter verteidigte. Nach zwei Tagen sei sie so verzweifelt gewesen, dass sie ein Feuer entfachte, um auf sich aufmerksam zu machen - doch die Flammen gerieten offenbar schnell außer Kontrolle. Es habe so ausgesehen, als brenne der ganze Berg. "Ich denke, Mommy hat einen Waldbrand verursacht", habe sie zu ihrer Tochter gesagt.

Feuerwehr rettet Mutter und Tochter

Die Taktik funktionierte aber offenbar: Amber Pangborn wurde gefunden. Mutter und Kind seien gerettet worden, nachdem eine Warnung über eine Rauchentwicklung im Wald eingegangen sei, erklärten Mitarbeiter der US-Forstaufsicht. Ein Feuerwehrauto und ein Helikopter seien losgeschickt worden und hätten die beiden in ihrem Wagen entdeckt. Feuerwehrmänner hätten sie aus der Gefahrenzone gebracht. Der Brand werde nun untersucht, heißt es in einer Mitteilung.

"Unsere Gedanken und besten Wünsche sind bei Mutter und Kind", sagte Forstaufseher Chris French. Die Geschichte der Frau könne er allerdings nicht bestätigen, da er bei der Geburt nicht dabei gewesen sei.

Dem Baby geht es gut

Die Mutter von Pangborn sagte der L.A. Times, ihre hochschwangere Tochter sei am Mittwoch in einem Casino gewesen, um einen Freund zu besuchen. Auf dem Heimweg habe sie den falschen Weg genommen und das Benzin sei ihr ausgegangen. Sie sei gezwungen gewesen, ihr Baby im Wald zu bekommen. "Sie wäre niemals gefunden worden, wenn sie nicht ein Feuer gemacht hätte", sagte die Mutter. "Sie hatte Angst, was die wilden Tiere tun könnten."

Amber Pangborn, die bereits drei Kinder hat, wurde nach ihrer Rettung in ein Krankenhaus gebracht und ist inzwischen wieder entlassen worden. Auf Facebook hatte sie vor ein paar Wochen über Schmerzen während der Schwangerschaft berichtet, hatte aber auch geschrieben, sie wolle nicht tauschen: "Ich bin gesegnet, dass ich diese Chance habe, andere Frauen haben nicht so viel Glück." Ihre kleine Tochter Marisa ist noch in der Klinik. Weil Pangborn vor einigen Jahren am Magen operiert worden sei, sei das Baby zu früh gekommen und brauche zusätzliche Pflege, erklärte die Großmutter. Laut Klinik ist das Mädchen aber in einem guten Zustand.

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