US-Bundesstaat New Mexico:Zwölfjähriger schießt in Schule um sich - zwei Mitschüler verletzt

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Seine Waffe hat er in einem Instrumentenkasten versteckt, in der Turnhalle eröffnet er das Feuer: An einer Schule im US-Bundestaat New Mexico hat ein Zwölfjähriger bei einer Schießerei zwei Mitschüler verletzt. Dank der Hilfe eines Schulangestellten gelang es, den Jungen festzunehmen.

Bei einer Schießerei in einer Schule im US-Bundesstaat New Mexico sind zwei Menschen verletzt worden. Nach Behördenangaben eröffnete ein Schüler am Dienstagmorgen in der Turnhalle der Berrendo Middle School von Roswell das Feuer und verletzte zwei Mitschüler.

Einem Jungen habe er ins Gesicht geschossen, berichtet die Online-Seite der Zeitung Albuquerque Journal unter Berufung auf Augenzeugen. Eine Schülerin sagte der Zeitung, der Zwölfjährige habe seine Waffe - eine Schrotflinte - in einem Instrumentenkoffer versteckt. Ein 13-jähriges Mädchen wurde am Arm getroffen, wie Angehörige dem Blatt sagten. Beide wurden in ein Krankenhaus nach Lubbock, Texas, geflogen. Der Junge sei in einem gesundheitlich "kritischen Zustand", dem Mädchen gehe es etwas besser.

Ein Schulangestellter habe den Schützen überwältigt, berichtete Susana Martinez, die Gouverneurin von New Mexico, in einer Pressekonferenz. Der Mann sei direkt auf den Jungen zugegangen und habe ihn aufgefordert, die Waffe niederzulegen. Zudem sei ein Polizist, der gerade sein Kind zur Schule brachte, dem Schulangestellten zur Hilfe gekommen.

Laut Polizeichef Peter Kassetas handelte es sich bei dem Schützen vermutlich um einen Einzeltäter. Er wurde in Haft genommen. Sein Motiv war zunächst unklar. In den USA kommt es immer wieder zu zum Teil tödlichen Schießereien an Schulen. Mitte Dezember schoss ein Schüler im Bundesstaat Colorado mit einem Jagdgewehr um sich und tötete sich anschließend selbst. Eine Schülerin erlag Tage später ihren Verletzungen. Im Dezember 2012 erschoss ein 20-Jähriger in Newtown im Bundesstaat Connecticut 20 Erstklässler und sechs Erwachsene, ehe er sich selbst tötete.

Die brutale Tötung der Grundschüler in Newtown hatte in den USA eine heftige Debatte über schärfere Waffengesetze ausgelöst. US-Präsident Barack Obama versprach, die Gesetze zu verschärfen. Der Großteil einer geplanten Reform scheiterte aber im Kongress am Widerstand vor allem aus den Reihen der traditionell waffenfreundlichen Republikaner. Sie verweisen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf das Tragen von Waffen.

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