Zweieinhalb Jahre nach dem Mord an einer jungen Pferdewirtin hat das Berliner Landgericht in der Hauptstadt gegen vier Angeklagte lebenslange Haftstrafen verhängt. Eine fünfte Angeklagte wurde zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Der Fall hatte für Aufsehen erregt. Die 21-jährige Berlinerin wurde im Juni 2012 auf einem Parkplatz im Reinickendorfer Ortsteil Lübars erdrosselt, nachdem sie zuvor zwei Mordversuche überlebt hatte.
Drahtzieher: der Exfreund und seine Mutter
Das Gericht folgte im Wesentlichen der Anklage, die von einem Mordkomplott ausgegangen war. Als Drahtzieher galten der Exfreund der jungen Frau sowie dessen Mutter. Der 26-Jährige und die 57-Jährige sollen die Mordpläne geschmiedet haben, um an Versicherungspolicen der 21-Jährigen von knapp 2,5 Millionen Euro zu kommen. Mutter und Sohn wurden wegen Mordes und Mordversuchs verurteilt.
Bei beiden wurde neben lebenslanger Haft auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt, so dass sie nicht nach 15 Jahren vorzeitig aus der Haft auf Bewährung entlassen werden können.
Auftragsmord für 500 Euro
Ein 24-jähriger Pizzabote aus Dortmund, der das Opfer für 500 Euro erdrosselt haben soll, bekam ebenfalls lebenslänglich wegen Mordes.
Ein 25-Jähriger, ebenfalls aus Dortmund, muss lebenslang hinter Gitter. Er wurde wegen Anstiftung zum Mord verurteilt. Er soll den Täter angeheuert haben.
Eine 29-jährige aus Nordrhein-Westfalen wurde wegen Mordes sowie Mordversuchs verurteilt und erhielt eine Strafe von 14 Jahren und sechs Monaten. Sie hatte als Einzige eine Tatbeteiligung eingeräumt.