Urteil gegen Mann aus Dortmund:Höchststrafe für Hammermörder

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Weil er vier Menschen mit dem Hammer erschlagen hat, ist ein 53-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter machten mit ihrer Entscheidung auch eine vorzeitige Haftentlassung unmöglich.

Für eine Serie von vier Morden hat das Dortmunder Schwurgericht einen 53-jährigen Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte im April 2013 in Dortmund seine Ex-Freundin auf offener Straße mit einem schweren Schlosserhammer erschlagen.

Nach der Festnahme des Mannes fand die Polizei drei weitere Leichen aus dem Bekanntenkreis des Paares, für deren Tod der Verurteilte ebenfalls verantwortlich sein soll. Die beiden Männer und eine Frau lagen in zwei Wohnungen in der Nordstadt. Alle drei Opfer wiesen Schlag- und Stichverletzungen auf.

Wie die Ruhrnachrichten berichteten, überlebte die Freundin des Angeklagten den Angriff zunächst schwer verletzt, wachte jedoch nie wieder aus dem Koma auf und starb im vergangenen November.

Die Richter stellten am Montag die besondere Schwere der Schuld des Angeklagten fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung bereits nach 15 Jahren ausgeschlossen.

Der 52-Jährige hatte sich im Prozess nicht zu den Mordvorwürfen der Staatsanwaltschaft geäußert. Einem Psychiater hatte er während des fast acht Monate dauernden Prozesses gesagt, dass er sich manchmal wie ferngesteuert gefühlt habe. Dann habe ihm ein "Mann mit Charakter" Anweisungen gegeben.

Der Angeklagte war daraufhin auf seinen Geisteszustand untersucht worden. Mehrere Psychiater stuften ihn als gesund und voll schuldfähig ein. Eine psychiatrische Erkrankung sei nur vorgespielt. Ein Motiv für die Taten könnte ein Beziehungsstreit gewesen sein. Der Angeklagte hatte nach Zeugenaussagen offenbar versucht, seine schon lange von ihm getrennt lebende Ex-Freundin wieder für sich zu gewinnen. Die drei anderen Opfer mussten möglicherweise sterben, weil sie ihm dabei nicht geholfen hätten.

Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt für Aufsehen gesorgt, weil er zuvor in einen 100 Tage dauernden Hungerstreik getreten war und im Gefängnis nur noch Milch zu sich genommen hatte. Dadurch wollte er angeblich gegen seine Inhaftierung protestieren, weil er sich unschuldig fühlte.

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