Unwetter:Narren sorgen sich wegen Sturmwarnung

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Ein Tief wird voraussichtlich am Vormittag über Nordrhein-Westfalen hinwegfegen.

In den Karnevalshochburgen am Rhein müssen sich die Narren bei den Rosenmontagszügen diesmal auf Einschränkungen einstellen. Köln und Mainz wollen sich vom drohenden Sturmtief "Bennet" den Spaß nicht verderben lassen, specken aber aus Sicherheitsgründen bei ihren Umzügen ab. Die Millionenstadt Köln will auf tragbare Großfiguren, Fahnen, Schilder, Pferde und Kutschen verzichten, wie das Kölner Festkomitee und die Stadt ankündigten. Auch der Mainzer Carneval-Verein entschied am Sonntag, den Umzug nicht abzublasen. Man werde aber ganz ohne Pferde auskommen müssen. In Düsseldorf ging das Bangen der Jecken weiter. Einen Beschluss wird es dort womöglich erst am Montagmorgen geben.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet vor allem am Vormittag, dass das Sturmtief breit über NRW hinwegfegt - mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Köln, Düsseldorf sowie Teile des Ruhrgebiets würden wohl nicht ausgespart, sagte Meteorologe Malte Witt. Nachmittags könnten sich die Böen dann aber etwas abschwächen.

In Düsseldorf hoffte man am Sonntag, dass "Bennet" doch noch ein Herz für die Karnevalsfreunde zeigen werde. Die Rosenmontagszüge bilden den Höhepunkt des Straßenkarneval, seit Monaten laufen die Vorbereitungen. Man werde möglicherweise erst noch die Nacht abwarten, bevor der Daumen hoch oder runter gehe. "Bisher sind wir auch noch zuversichtlich und hoffen, dass das Sturmtief an Düsseldorf vorbeizieht", sagte der Sprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval, Hans-Peter Suchand, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Zug kann in Düsseldorf bis Windstärke 7 stattfinden - ab Stärke 8 müsste er abgesagt werden. 2016 war der Umzug dort einem Sturm zum Opfer gefallen. In Köln gibt es keine so feste Marke. Auch andere Städte hatten 2016 verzichtet, darunter die Narrenhochburg Mainz.

Diesmal bietet die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt dem Tief aber die Stirn. Pünktlich ab 11.11 Uhr soll es vor rund 500 000 erwarteten Zuschauern losgehen, allerdings ohne Pferde. Auch der Mainzer Carneval-Verein (MCV) hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, mit Vertretern der Stadt und Meteorologen ausgiebig beraten.

In der Domstadt - der Kölner Rosenmontagszug ist bundesweit der größte - will man nach einem abgestuften Sicherheitskonzept vorgehen. Die Tribünen werden zum Start ab 10 Uhr geöffnet sein, aber sicherheitshalber ohne Seitenverkleidungen. Trotz Sturm gelte die Devise: "Dennoch müssen wir den "Zoch" nach jetzigem Stand nicht komplett absagen", sagte Alexander Dieper, Zugleiter des Kölner Rosenmontagszugs.

Allerdings stand der Kölner Beschluss unter Vorbehalt. Eine Notbremse galt als nicht ausgeschlossen, falls sich die Witterungsbedingungen deutlich verschlechtern sollten.

© SZ vom 04.03.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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