Unfall:Trabi rutscht auf Nacktschneckenschleim aus

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Der kuriose Unfall mit Totalschaden ereignete sich auf der Autobahn bei Paderborn. Der Wagen überschlug sich mehrfach.

Wenn es um Menschen geht, die auf einer Schleimspur ausrutschen, ist das meist metaphorisch gemeint. Kollegen lästern zum Beispiel über einen allzu servilen Mitarbeiter, der jede Gelegenheit nutzt, um sich bei seinen Chefs beliebt machen will. Der Komiker Django Asül hat im Jahr 2007 bei der sogenannten Fastenpredigt auf dem Nockherberg - kurz zur Erklärung für Nichtbayern: einer Veranstaltung, auf der viel Bier und Politik kombiniert werden - auch mal den heutigen bayerischen Finanzminister Markus Söder in diesem Zusammenhang erwähnt, was weniger gut ankam.

Im vorliegenden Fall geht es allerdings um eine wahre Begebenheit: Ein Auto, genauer ein Trabi, ist auf einer Autobahn ausgerutscht und hat sich überschlagen. Der Fahrer wurde nicht verletzt, das Auto allerdings erlitt einen Totalschaden. Grund für den Unfall war eine schleimige Spur, die deshalb entstand, weil der Fahrer etliche Nacktschnecken überrollt hatte, die seinen Weg kreutzen.

Schleimspur über mehrere Dutzend Meter

Der Unfall ereignete sich gegen 6.45 Uhr am Mittwochmorgen. Ein junger Mann aus Ostwestfalen wollte auf dem Beschleunigungsstreifen der A33 an der Auffahrt Paderborn-Zentrum gerade auf die Autobahn einfahren, als er plötzlich wegrutschte, die Kontrolle über seinen Wagen verlor und sich mit seinem Fahrzeug überschlug. Er konnte unverletzt aus dem völlig demolierten Trabi steigen.

Die herbeigerufenen Polizisten erkannten schnell den Grund für den Unfall: Hunderte Schnecken waren aus der angrenzenden Böschung auf den Asphalt gekrochen. Es habe sich um eine regelrechte "Karawane" gehandelt, wie einer der Polizisten sagte, die den Unfall aufgenommen haben.

Die mit der Zeit stärker werdende Sonne trocknete schließlich die Straße und bannte die Gefahr. "Einige der Tiere konnten sich ins naheliegende Gras retten", hieß es im Polizeibericht.

Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, zog sich die Schleimspur über mehrere Dutzend Meter. Vermutlich sei die Fahrbahn ähnlich rutschig gewesen wie bei Eisglätte. Deshalb könne man auch dem Trabi-Fahrer keinen Vorwurf machen, so der Polizeisprecher. "Der Auffahrbereich ist sehr kurvig - vermutlich hätte an diesem Morgen auch eine geringe Geschwindigkeit gereicht, um ins Schleudern zu geraten."

Womit bewiesen wäre, dass Schleimen nicht immer zum Ziel führt.

© SZ.de/dpa/AFP/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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