Überschwemmungen in Calgary:100.000 Kanadier fliehen vor Hochwasser

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Der Bürgermeister von Calgary rief die Bewohner auf, ihr Hab und Gut zusammenzupacken. (Foto: REUTERS)

Calgary steht unter Wasser, Tausende fliehen vor der Flut. Heftige Niederschläge haben Westkanada ins Chaos gestürzt. Und es soll weiter regnen.

Bei schweren Überschwemmungen in der westkanadischen Metropole Calgary sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Ihre Leichen seien bei High River südlich der Stadt geborgen worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender unter Berufung auf die Polizei. 100.000 Bewohner von Calgary waren aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen.

In High River trat der Fluss Highwood über die Ufer und richtete große Schäden an. Ein Mensch werde noch vermisst, hieß es. Der Bürgermeister der früheren Olympiastadt Calgary, Naheed Nenshi, rief die Bewohner auf, ihr Hab und Gut zusammenzupacken und sich vor den Überschwemmungen in Sicherheit zu bringen. Sie müssten davon ausgehen, mehrere Tage lang nicht nach Hause zurückkehren zu können, sagte er.

In den Straßen patrouillierte die Polizei und forderte die Menschen per Lautsprecher auf, ihre Häuser zu verlassen. Mancherorts half die Feuerwehr Nachzüglern durch kniehohes Wasser oder transportierte sie mit dem Boot aus der Gefahrenzone. "Das Stadtzentrum ist praktisch leer", sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. "Die Polizei lässt niemanden mehr passieren." Starke Regenfälle drohten die Situation weiter zu verschärfen.

Bereits am Freitag blieben Schulen und Geschäfte geschlossen, der Strom in mehreren Vierteln wurde abgestellt, Straßen und Brücken wurden gesperrt. Das Militär entsandte rund 1200 Soldaten zur Hilfe. Im Fernsehen war zu sehen, wie Wassermassen Autos mit sich rissen und Häuser zerstörten.

In insgesamt zwölf Gemeinden der Provinz Alberta, in der Calgary liegt, galt der Notstand. Aus zwei Krankenhäusern in Canmore und High River mussten die Patienten in Sicherheit gebracht werden. Für das Wochenende wurden weitere Regenfälle in der Region vorausgesagt.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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