Südkorea:Unglücksfähre "Sewol" wird geborgen

Fast drei Jahre nach dem Fährunglück vor Südkorea mit mehr als 300 Toten können Techniker das Wrack nun untersuchen. Noch immer werden neun Passagiere vermisst.

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40 Meter tief im Meer lag das Wrack der Fähre Sewol vor der südkoreanischen Insel Jindo. Das Schiff war am 16. April 2014 gesunken, bei dem Unglück kamen mehr als 300 Menschen ums Leben. Nun hat die Bergung der Unglücksfähre begonnen. Schiffstechniker hatten bereits vor Monaten Seile unter die Fähre gebracht, mit deren Hilfe die Bergung nun bewältigt wird. Am Morgen ragte das Wrack weit genug über die Meeresoberfläche, sodass Schiffstechniker es weiter sichern konnten.

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Die Spezialisten erwarten, dass es noch Stunden dauert, bis das 6800 Tonnen schwere Wrack ausbalanciert ist. Dann soll die Fähre mit einem Bergungsschiff zum Hafen Mokpo gebracht werden. Die Reinigung der Sewol von Wasser und Öl soll Tage dauern.

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(Foto: AP)

Noch immer ist unklar, warum die 146 Meter lange Fähre damals sank. Es gibt Vermutungen, nach denen sie mit zu viel Fracht überfüllt war oder diese falsch gelagert war. Die Regierung wurde damals hart kritisiert, weil die Rettung nur schleppend und unzureichend ablief - und die damalige Präsidentin Park Geun-hye über mehrere Stunden nicht erreichbar war. Das führte unter anderem dazu, dass die Abgeordneten des südkoreanischen Parlaments sie des Amtes enthoben.

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Der Kapitän der Fähre hatte die Katastrophe damals überlebt. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er das Schiff ohne eine Anordnung zur Evakuierung verlassen hatte. Nach dem Unglück 2014 konnten die Leichname von 295 Passagieren geborgen werden. Unter den Opfern waren viele Schüler, die mit dem Schiff einen Ausflug gemacht hatten.

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Noch immer werden die sterblichen Überreste von neun Passagieren in dem Wrack vermutet. Sie gelten offiziell seit dem Unglück als vermisst. Die Behörden hatten als wichtigstes Ziel der Bergung genannt, sie zu finden. Auch sind neue Ermittlungen zur Unglücksursache vorgesehen.

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Die Familien der noch vermissten Personen verfolgten die Bergung. Eine Hinterbliebene sagte, die Angehörigen wünschten sich lediglich eine Sache: Dass sie ihre Kinder mit nach Hause nehmen könnten.

© SZ.de/AP/AFP/dpa/vbol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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