Südkorea:Mysteriöser Tod am Kreuz

Die Leiche war an ein Kreuz genagelt, daneben lagen Bauanleitung, Nägel und ein Hammer: Ein fanatischer Christ ist in Südkorea tot aufgefunden worden - die Polizei rätselt, ob er sich selbst richtete oder ermordet wurde.

Die Szenerie erinnerte an die Kreuzigung Jesus, die Tat fand wohl an Ostern statt: Die südkoreanische Polizei hat am Mittwoch in einem Steinbruch den Körper eines Mannes gefunden, der an Füßen und Händen an ein hölzernes Kreuz genagelt war. Der Körper des Toten wies zudem eine Stichwunde an der rechten Seite seines Bauches sowie Peitschenstriemen auf.

Die Leiche des 58-Jährigen lag in einem verlassenen Steinbruch in Mungyong, etwa 190 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul. Der Tote trug nach Angaben der Behörden nur eine Unterhose und eine Dornenkrone, außerdem Nylonstrümpfe um Hals, Arme und Bauch. Zwei kleinere Kreuze waren neben dem großen Kreuz errichtet, an das der Leichnam genagelt war. Vor der Szenerie war ein Spiegel aufgestellt, in dem sich der Taxifahrer betrachten konnte.

"Wir haben an dem Ort auch eine Anleitung gefunden, wie man Kreuze baut und Menschen kreuzigt", sagte ein örtlicher Polizeibeamter. Außerdem fand die Polizei Nägel und einen Hammer. Bei dem Toten soll es sich um einen extrem gläubigen Christen handeln, der zuletzt als Taxifahrer arbeitete. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte einen früheren Pfarrer mit den Worten, der Mann habe "fanatische religiöse Ansichten" gehabt.

Die Polizei will noch keine näheren Angaben zu dem Verbrechen machen. Die Gerichtsmedizin ermittelt derzeit die Todesursache, als wahrscheinlich gilt, dass der Mann durch den Blutverlust starb, den er erlitt, als seine Hände durchbohrt wurden. Noch prüft die Polizei, ob sich der Mann selbst oder mit der Hilfe anderer getötet hat. Einen Mord wollen die Ermittler aber auch nicht ausschließen.

© AFP/dpad/mob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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