Spanische Exklave Ceuta:Flüchtlinge ertrinken auf der Flucht vor der Polizei

Mehrere Hundert Flüchtlinge aus Afrika haben versucht, die spanische Exklave Ceuta zu erreichen. Als die Sicherheitskräfte den Ansturm aufhalten wollten, versuchte ein Teil der Gruppe vergeblich, sich schwimmend über die Grenze zu retten.

Vor der Küste der spanischen Exklave Ceuta sind mindestens sieben Flüchtlinge aus Afrika ertrunken. Etwa 400 Einwanderer hätten versucht, von marokkanischem Gebiet die Grenze nach Ceuta zu überwinden, berichten spanische Medien.

Als die marokkanischen Sicherheitskräfte den Ansturm aufhalten wollten, habe sich die Gruppe aufgeteilt. Einige der Flüchtlinge, die mehrheitlich aus Ländern südlich der Sahara stammen sollen, seien dabei ins Meer gesprungen, um schwimmend nach Ceuta zu gelangen.

Bei dem Versuch seien sie dann ertrunken. Ein Vertreter der unabhängigen marokkanischen Menschenrechtsorganisation AMDH gab die Zahl der Toten mit acht an.

Beinahe täglich versuchen zahlreiche Flüchtlinge aus Afrika über Marokko nach Spanien zu gelangen. Dabei riskieren sie entweder die Überfahrt durch die Straße von Gibraltar oder sie versuchen, die Grenze zu den spanischen Exklaven Melilla und Ceuta zu überwinden. Dort verläuft die einzige Festlandsgrenze der Europäischen Union mit dem afrikanischen Kontinent.

Auch in italiensichen Gewässern hat es erneut ein Flüchtlingsdrama gegeben. Italienische Marineschiffe haben innerhalb von 24 Stunden mehr als 1100 Flüchtlinge aufgenommen. Die Migranten waren auf insgesamt neun Boote verteilt und versuchten, europäische Gewässer zu erreichen. Alle Flüchtlinge wurden in der Nacht zum Donnerstag auf das Amphibienschiff San Marco gebracht, das sie in die sizilianische Hafenstadt Augusta bringen sollte.

In den ersten Wochen des Jahres waren besonders viele Flüchtlinge aufgebrochen, um übers Mittelmeer nach Lampedusa zu kommen. Dann hatte schlechtes Wetter den Zustrom zeitweise gestoppt.

© SZ.de/dpa/AFP/leja/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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