Sommergewitter:Zwei Menschen sterben bei Unwettern in Münster

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Ein Mann ertrinkt in einem Keller, eine Frau wird in ihrem Auto von einem Baum erschlagen. In Münster hat es am Montag heftige Gewitter gegeben. Dort fiel am Montagabend so viel Regen wie sonst in zwei Wochen.

  • Gewitter haben in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg schwere Schäden angerichtet.
  • Besonders betroffen war in Nordrhein-Westfalen die Region um Münster. Dort kamen zwei Menschen ums Leben.
  • In Baden-Württemberg zog das Unwetter vor allem über den Süden des Landes hinweg. Dort gab es Erdrutsche und einen Dachstuhlbrand.

Region Münster: Zwei Tote bei Unwetter

In Nordrhein-Westfalen hat es am Montagabend heftige Sommergewitter gegeben. Besonders stark regnete es in Münster. Dort fiel am Montag soviel Regen wie sonst in einem halben Monat, auch am Dienstagmorgen standen noch Straßen unter Wasser. In einem Umkreis von 30 Kilometern fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Ein Mann ertrank in einem überfluteten Keller. Eine Frau wurde lebensgefährlich verletzt, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Mehr als 1000 Notrufe gingen in den betroffenen Gebieten bei der Feuerwehr ein. 800 Retter waren im Einsatz.

Mehrere Autos blieben liegen und behinderten den Verkehr. Auch zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten die Straßen in Münster. Betroffen waren auch Universitätsgebäude. Ein Mitarbeiter berichtete, dass im Keller eines Instituts das Wasser mehr als 50 Zentimeter hoch gestanden habe. Die Feuerwehr registrierte bis in die Nacht zum Dienstag mehr als 1000 Notrufe. Die Leitungen seien völlig überlastet gewesen, hieß es. 800 Retter waren stundenlang im Einsatz.

Weitere Niedeschläge für Dienstag erwartet

Der Wetterdienst kündigte für diesen Dienstag weitere Gewitter und Starkregen an, hauptsächlich in den südlichen Landesteilen von der Eifel bis zum Rothaargebirge. Erst Mittwoch soll es ruhiger werden.

Gewitterschäden auch in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens

In Greven, einem Städtchen unweit von Münster, blieb auch am Dienstagvormittag die Zufahrt zur Innenstadt gesperrt. Die Feuerwehr komme mit dem Abpumpen der Keller nicht hinterher, sagte eine Stadtsprecherin. Vielerorts fiel der Strom aus, den Angaben zufolge könnte die Elektrizität noch bis Mittwoch wegbleiben.

Auch über das Ruhrgebiet zogen am Montagabend starke Gewitter hinweg: In Bochum reichten wenige Minuten Starkregen, um Kellerräume, Wohnungen und Straßen unter Wasser zu setzen. Insgesamt musste die Feuerwehr mehr als hundertmal ausrücken. Zwischen Essen und Bochum stürzten Bäume auf die Gleise der S-Bahn-Linie S1.

Die Gewitter waren von Süden her über das Land gezogen. Bereits am Nachmittag hatten Blitze in Schwalmtal am Niederrhein zwei Dachstühle in Brand gesetzt. In Hennef nahe Bonn traf ein Blitz ebenfalls einen Dachstuhl. Auch dort konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Verletzt wurde niemand.

Vollgelaufene Keller und ein Erdrutsch in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg traf es vor allem die Kreise Tuttlingen und Rottweil in Süden des Landes. Dort liefen am Montagabend etliche Keller voll Wasser. Nach Angaben der Polizei war die Feuerwehr in vielen Städten und Gemeinden im Dauereinsatz. Auch viele Straßen wurden durch die Wassermassen unpassierbar.

Bei Gosheim im Kreis Tuttlingen kam es zu einem Erdrutsch, die angrenzende Straße musste für den Verkehr komplett gesperrt werden. In Wurmlingen, ebenfalls bei Tuttlingen, löste ein Blitzeinschlag einen Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus aus. Ein Hausbewohner zog sich dabei Verbrennungen zu und musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Feuerwehr konnte den Brand nach kurzer Zeit löschen.

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