Sheryl Crow spricht über Hirntumor:"Kein Grund, sich Sorgen zu machen"

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Eigentlich sollte es ein harmloses Promi-Interview werden. Doch Popsängerin Sheryl Crow erzählt einem verdutzten Reporter ganz beiläufig, sie habe einen Hirntumor. Doch keine Sorge: einen gutartigen. Es darf weiter gelacht werden.

Erst vor ein paar Jahren kämpfte Sheryl Crow erfolgreich gegen den Krebs, nun hat sie es mit einem - gutartigen - Hirntumor zu tun. (Foto: Süddeutsche.de/dapd)

"Jedes Mal, wenn ich mich lahm fühle, schau' ich nach oben und saug' die Sonne auf": Mit diesem Mantra beschwört Sheryl Crow in einem ihrer erfolgreichsten Songs den Optimismus. Dieser Glaube wurde vor einigen Jahren bereits schon einmal auf eine harte Probe gestellt. 2006 kämpfte die Sängerin gegen den Brustkrebs - und gewann. Inzwischen hat die Mutter zweier Adoptivsöhne wieder regelmäßig Auftritte und arbeitet derzeit am achten Studioalbum ihrer Karriere. Wie ausgeprägt ihr sonniges Gemüt tatsächlich ist, hat Crow jetzt bewiesen: Ganz nebenbei erzählte sie einem Reporter von ihrem Hirntumor.

"Ich war besorgt um mein Gedächtnis, da habe ich ein MRT machen lassen. Und herausgefunden, dass ich einen Hirntumor habe", sagte Crow dem Kolumnisten des Las Vegas Review-Journal, Doug Elfman, lächelnd und als sei nichts dabei, diese Nachricht derart en passant in die Klatschspalten der Weltpresse zu blasen. Er habe noch gedacht, die Musikerin scherze, notiert Elfman über die Begegnung. Aber nein: "Ich habe es im November herausgefunden," sagt Crow. "Aber der Tumor ist gutartig, also kein Grund sich Sorgen zu machen."

Bei einem Auftritt im vergangenen Monat hatte Crow Teile des Textes zu "Soak Up the Sun vergessen" - ausgerechnet jenem Lied, in dem sie den ungebrochenen Optimismus besingt. "Ich bin 50, was soll ich sagen?", hatte Crow damals noch mit Alter und Vergesslichkeit kokettiert.

Ob diese Gedächtnislücke tatsächlich in Zusammenhang mit dem Geschwür in ihrem Kopf steht? Das ist zumindest zu bezweifeln. Schließlich war es nicht ihr erster Blackout. Dem verdutzten Reporter aus Las Vegas erzählte Crow von einer Begebenheit in den Neunzigern, als die erste Zeile von "A Change Would Do You Good" plötzlich weg war. Und nicht nur das: "Ich habe nicht nur die erste Zeile der ersten Strophe vergessen, sondern die erste Zeile von jeder Strophe!" Ihr Schlagzeuger habe so sehr gelacht, dass er sich fast in die Hosen gemacht hätte, erinnert sich die Sängerin. Und auch sie selbst habe furchtbar kichern müssen.

Lachen rettet nicht nur peinliche Situationen, sondern - so wenigstens der Volksglaube - die beste Medizin. Aber Lachen über einen Tumor im Kopf? Soviel Zuversicht ist fast zum Heulen.

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