- Forscher bestätigt Existenz von Mischwesen aus Schaf und Ziege.
- Wegen eines unterschiedlichen Chromosomensatzes ist die Kreuzung der beiden Tiere extrem schwierig.
Göttinger Schiege gilt als absoluter Ausnahmefall
Ein extrem seltenes Mischwesen lebt im Landkreis Göttingen. In der Schafherde eines Tierhalters aus Deiderode befinde sich eine sogenannte Schiege ( weitere Bilder hier), eine Kreuzung aus Schaf (Muttertier) und Ziege, sagte der Nutztierforscher Christoph Knorr von der Universität Göttingen. Dies sei mittlerweile wissenschaftlich eindeutig bewiesen.
Eine Kreuzung aus Schaf und Ziege gebe es nur in absoluten Ausnahmefällen, sagte Knorr. Das weibliche Tier in Deiderode sei nach seiner Kenntnis derzeit die weltweit einzige wissenschaftlich bestätigte Schiege. Das Göttinger Tageblatt hatte berichtet, dass das vor etwa einem halben Jahr geborene Tier wohlauf ist und sich bisher gut entwickelt hat.
Doch auch anderenorts sorgte die Ermangelung eines Schafbockes in diesem Jahr für die Geburt einer Schiege - obwohl es ja eigentlich bei einem Ziegenbock und einem Mutterschaf nach den Namensgebungsregeln bei Hybriden ein "Zaf" sein müsste: Sowohl in einem Streichelzoo in Arizona, bei einem irischen Schäfer als auch auf der Schwäbischen Alb sind die tierischen Familienverhältnisse durcheinandergewirbelt worden.
Forscher bezeichnet Schiege als "Mysterium des Lebens"
Die Gattungen der Schafe und der Ziegen gehören biologisch zur gleichen Unterfamilie der Ziegenartigen. Sie haben aber einen unterschiedlichen Chromosomensatz. Während Ziegen 60 Chromosomen aufweisen, haben Schafe nur 54. Dies macht Kreuzungen ausgesprochen schwierig. Warum trotzdem bisweilen Mischwesen geboren werden, sei bislang unklar, sagte Knorr. "Das ist ein Mysterium des Lebens." Um mehr herauszufinden, wollen die Göttinger Forscher die Entwicklung der Schiege dauerhaft wissenschaftlich begleiten.
Seltene Artenkreuzung namens "Ebra" wurde vor kurzem auf der Krim entdeckt
Seltene Artenkreuzung:Gestatten: das Ebra
In einem Tierpark auf der Krim ist ein seltenes Mischwesen geboren worden: eine Kreuzung aus Zebra und Esel. Die Zoobesucher lieben das Tier, doch nicht alle sind glücklich über die ungewöhnliche Kreuzung.
Kopf und der Körper sind braun, die Beine sind hell und weißgestreift: Eine Kreuzung aus Zebrastute und Eselhengst erblickte im August in einem privaten Tierpark etwa 30 Kilometer entfernt von Simferopol auf der Krim das Licht der Welt und erlangte gleich weltweite Bekanntheit. Doch nicht alle freuen sich über das Ebra. "So etwas gibt es in zivilisierten Zoos nicht. Hier handelt es sich um Marketing, aber das hat nichts mit Wissenschaft zu tun", sagte Anna Kachurowskaja, die Sprecherin des Zoos in der russischen Hauptstadt Moskau. Tatsächlich sind Kreuzungen zwischen Zebras und anderen Tieren aus der Familie der Einhufer in Zoos nicht gern gesehen, auch deshalb, weil sie nicht fortpflanzungsfähig sind.