Schweiz:Vorsicht, rutschig!

Arbeitsantritt im Rekordschnee: Angestellte des Kongresszentrums unterwegs zum Weltwirtschaftsforum in Davos. (Foto: Jason Alden/Bloomberg)

Seit 1999 soll in den Schweizer Bergen nicht mehr so viel Schnee gelegen haben wie jetzt. Ausgerechnet dann, wenn die ganze Welt nach Davos blickt. Ein Winterwunder?

Von Charlotte theile

Ausgerechnet in dieser Woche. Die ganze Welt schaut auf die Schweiz, wo sich die Reichen und Mächtigen auf 1500 Meter Höhe in den Bergen von Graubünden zum Weltwirtschaftsforum zusammenfinden. In diesem Jahr ist das Treffen so prominent besetzt wie lange nicht - Donald Trump, Justin Trudeau, Angela Merkel, alle fliegen ein. Doch die Anreise dürfte kompliziert werden. Davos versinkt gerade im Schnee. Überall in der Schweiz gab es starke Niederschläge - im Wallis sind einzelne Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten, in einer Höhle in der Innerschweiz wartet eine touristische Expedition darauf, dass die Wassermassen abfließen, andernorts gab es Erdrutsche, Lawinen, Verkehrschaos. Seit dem als "Lawinenwinter" bekannt gewordenen Januar 1999 soll es nichts Vergleichbares mehr gegeben haben. In Davos, wo jetzt Scharfschützen, Hostessen und gepanzerte Fahrzeuge gegen die Schneemassen antreten, ist dieses Rekordwetter besonders wenig willkommen. Bang fragen sich die Boulevardzeitungen, ob die Hubschrauber bei diesen Bedingungen überhaupt landen können und wie viel teure Lederschuhe auf dem Weg zu den Davoser Hotels dem Schnee zum Opfer fallen werden.

Und auch wenn sich Mitte der Woche Entspannung ankündigt: Die Warnungen vor Hochwasser und Lawinen werden noch einige Zeit bestehen bleiben. Immerhin: Die prominenten Gäste bekommen eine Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch präsentiert.

© SZ vom 24.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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