Schweiz:Bergrutsch offenbar wegen Erderwärmung

Polizeisprecher Roman Rüegg räumt den acht Vermissten nur geringe Überlebenschancen ein. (Foto: dpa)

Während Retter immer noch nach den Vermissten suchen, gibt es erste Erkenntnisse zur Ursache der Katastrophe von Bondo.

Von Charlotte Theile, Zürich

Nach dem Bergsturz im Schweizer Kanton Graubünden ging am Freitag die Suche nach den acht vermissten Wanderern weiter. Polizei und Behörden informierten über die Folgen des gewaltigen Naturereignisses, bei dem am Mittwochmorgen Teile des 3369 Meter hohen Piz Cengalo ins Tal gestürzt waren und Häuser, Straßen und Menschen begruben. Immer wieder hatte es zuletzt kleinere Steinschläge gegeben. In dem betroffenen Dorf Bondo warnten Tafeln und Schilder Bergsteiger vor der Bedrohung. Experten gehen davon aus, dass der Bergsturz durch die globale Erwärmung verursacht wurde. Die Bevölkerung überstand den Felssturz dank Vorsorgemaßnahmen unbeschadet, einige konnten in ihre Häuser zurückkehren, andere Teile des Ortes blieben aber gesperrt. Vier der Vermissten stammen aus Baden-Württemberg, zwei aus Österreich, zwei aus der Schweiz, es wird mit Helikoptern und Hunden nach ihnen gesucht. Polizeisprecher Roman Rüegg sagte, ihre Überlebenschancen lägen "nicht im hohen Bereich". Am Freitagnachmittag geriet der Berg erneut in Bewegung, die Rettungskräfte konnten in Sicherheit gebracht werden. Geologen hatten zuvor bereits gewarnt, dass weitere Felsabbrüche zu erwarten seien.

© SZ vom 26.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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