Schottland:Dorf beerbt seinen Kriegsgefangenen

Ein Deutscher hat sein Vermögen einem Dorf vermacht, in dem er einst interniert war.

Ein früherer Waffen-SS-Mann hat sein Vermögen einem schottischen Dorf vermacht, in dem er im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangener interniert war. Die rund 450 000 Euro des Heinrich Steinmeyer sollen der Altenfürsorge in Comrie zugutekommen, teilte die Gemeindeverwaltung jetzt mit. Steinmeyer war als 19-Jähriger gefangen genommen und ins Lager Cultybraggan nahe Comrie gebracht worden. Die Herzlichkeit der Bewohner übermannte ihn. Sie zeigten dem jungen Deutschen im Kino den ersten Film seines Lebens, und als seine Familie in der Heimat Hilfe brauchte, schickten sie Pakete dorthin. Nach Kriegsende zog Steinmeyer nach Delmenhorst, aber er stand Comrie weiter nahe und unterstützte manche Bewohner. Zu Hause galt er als "der Schotte" - auch weil er so sparsam war. Zu seinem Vermögen kam er als einfacher Hafenarbeiter.

© SZ vom 05.12.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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