Schmerzensgeld wegen Impotenz:Sex verbindet - kein Sex trennt

50.000 Euro Schmerzensgeld bekommt eine Frau in Portugal, weil ihr Mann nach einem Unfall nicht mehr mit ihr schlafen kann. Sie will und er kann nicht - seine Eifersuchtsattacken belasten die Familie.

Er kann nicht mehr. Sie würde gerne noch. Er befürchtet, dass sie sich einen anderen Partner ins Bett holen könnte. Die Eifersucht eines Mannes in Portugal, der nach einem Unfall nicht mehr mit seiner Frau schlafen kann, ist der Grund dafür, dass sie jetzt von der Versicherung Schmerzensgeld bekommt. Die Frau hat mit einer Schadenersatzklage wegen ihres nicht erfüllten Sexuallebens Erfolg gehabt. Wie portugiesische Medien berichteten, sprach ihr das Oberste Gericht des Landes (STJ) 50.000 Euro Entschädigung zu, weil ihr Mann nach einem Arbeitsunfall impotent geworden war.

"Ich würde lieber arm bleiben und auf das Geld verzichten, weil kein Geld der Welt Gesundheit aufwiegt, aber das Urteil ist gerecht", sagte die Frau der Zeitung Publico. Da aber der Unfall die gesamte Familie in Mitleidenschaft gezogen habe, hätte die Entschädigung höher ausfallen müssen, klagte sie.

In der Urteilsbegründung hieß es, der Alltag des Ehepaares werde nach dem Unfall unter anderem auch von Eifersuchtsanfällen des Mannes stark gestört. In der für Portugal einmaligen Entscheidung wurde ein Versicherungsunternehmen zur Zahlung der 50.000 Euro verurteilt.

Bei dem Arbeitsunfall im November 2001 war der Mann der Klägerin, ein damals 29 Jahre alter Lkw-Fahrer, von einem Fahrzeug seines Arbeitgebers angefahren und schwer verletzt worden. Dafür sprach ihm das Gericht in einem anderen Rechtsstreit einen Schadenersatz von 370.000 Euro zu.

© dpa/abis/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: