Schleswig-Holstein:Zehntausende Kontakte aus Kinderpornografie-Szene offengelegt

Die Ermittler fanden die Daten bei einem 54-Jährigen aus der Nähe von Flensburg. Zahlreiche Verdächtige sitzen im Ausland.

Ermittlungen gegen einen 54-Jährigen aus der Nähe von Flensburg haben weltweit Zehntausende Kontakte aus der Kinderpornografie-Szene offengelegt. Der Polizei zufolge soll der Mann mehr als 6000 Bilder und Videos besessen haben. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben seit Ende 2016 gegen den Mann ermittelt. Dabei seien mehr als 80 000 Kontakte und mehr als 3000 Chats entdeckt worden, von denen viele Bezug zur kinderpornografischen Szene hätten.

Anhand dieser Daten seien nun weltweit knapp 200 Strafverfahren eingeleitet worden, heißt es von der Polizei. Davon richteten sich 26 gegen Verdächtige in Deutschland, mehr als 60 gegen Verdächtige im europäischen Ausland, mehr als 100 Verfahren gegen Menschen in Nordamerika und einige weitere in Australien. Wegen Rechtshilfeabkommen mit den jeweiligen Staaten sei eine Strafverfolgung dort gewährleistet. Mehr als 14 000 weitere Kontakte des Beschuldigten gab es in Staaten, mit denen Deutschland keinen geordneten Rechtsverkehr führt. Hier sei eine Strafverfolgung nicht möglich.

Der 54-Jährige wurde wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften zu einer Geldstrafe verurteilt. Hinweise darauf, dass er kinderpornografisches Material selbst verbreitet oder Kinder missbraucht haben könnte, habe es nicht gegeben.

© SZ.de/dpa/eca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Kinderpornografie
:"Am schlimmsten ist es, wenn die Kinder lächeln"

Stephanie Tittlus ermittelt in der Kinderporno-Szene. Jeden Tag klickt die 28-Jährige sich durch verstörende Bilder. Wie hält sie das aus?

Von Ronen Steinke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: