Schiffsunglück in Russland:Versunken in der Wolga

Offenbar dachte niemand, dass das Unwetter dem 50 Jahre alten Ausflugsschiff gefährlich werden könnte: Eine Gruppe Kinder feierte ausgelassen an Bord, als die "Bulgarija" innerhalb weniger Minuten in der Wolga versank. Die Bergungsarbeiten laufen - mehr als 100 Menschen haben das Unglück vermutlich nicht überlebt.

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(Foto: dpa)

Offenbar dachte niemand, dass ein Unwetter dem traditionsreichen Ausflugsschiff gefährlich werden könnte: Eine Gruppe Kinder soll ausgelassen an Bord gefeiert haben, als die Bulgarija innerhalb weniger Minuten in der Wolga versank. Die Bergungsarbeiten laufen - doch mehr als 100 Menschen haben das Unglück vermutlich nicht überlebt. Bis zur nächsten Anlegestelle in Kasan, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan, waren es noch etwa 80 Kilometer. Doch die Bulgarija erreichte ihren Zielhafen nicht mehr: Am Sonntagnachmittag sank das mehr als 50 Jahre alte Ausflugsschiff in einem Unwetter auf der Wolga. An Bord: fast 200 Menschen.

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Innerhalb weniger Minuten soll das Schiff in den Fluten der Wolga verschwunden sein. Zum Zeitpunkt des Untergangs befand sich die Bulgarija an einer Stelle, wo der Fluss zum Kuibyschewer Stausee aufgestaut ist, bis zum nächstgelegen Ufer waren es drei Kilometer. Mehr als 100 Menschen sollen das tragische Unglück nicht überlebt haben. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet unter Berufung auf die Rettungsmannschaften, unter den Toten seien auch etwa 30 Kinder. Sie sollen in einem abgeschlossenen Raum an Bord gefeiert haben, als das Schiff sank.

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Präsident Dmitrij Medwedjew ordnete sofort nach Bekanntwerden des Unglücks einen Großeinsatz von Rettungskräften an. Das Zivilschutzministerium schickte ein Flugzeug mit Sondereinsatzkräften sowie Tauchern in die Region. Doch nur selten konnten die Bergungskräfte Überlebende aus der Wolga retten, ...

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(Foto: AFP)

... Hauptaufgabe der Taucher wird es sein, die Leichen aus dem gesunkenen Schiffsrumpf zu bergen.

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Die meisten Überlebenden verdanken ihre Rettung einem anderen zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe verkehrenden Ausflugsboot: der Arabella.

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Banges Warten in Kasan: Im Hafen der tatarischen Republikhauptstadt versammelten sich zahlreiche Menschen, um etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren.

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Am späten Sonntagabend dockte dann die Arabella in Kasan an. An Bord waren auch 79 Passagiere der Bulgarija, darunter 56 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder.

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Den Überlebenden war der Schrecken der vergangenen Stunden noch anzusehen.

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In Kasan wurden die aus dem Wasser Geretteten notdürftig mit Decken versorgt.

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(Foto: REUTERS)

Wie es zu dem Unglück auf der Wolga kommen konnte, ist noch nicht geklärt: Nach ersten Erkenntnissen gehen Ermittler davon aus, dass der Kapitän zu viele Passagiere an Bord genommen hatte und die Wettervorhersagen missachtete. "Er hätte wissen müssen, dass das Wetter keine Kreuzfahrten erlaubt", sagte der Sprecher der örtlichen Zivilschutzbehörde, Michail Turkow, nach Angaben der Agentur Interfax. Die Bulgarija soll auf 120 Personen ausgelegt gewesen sein, an Bord waren fast 200. Angeblich hatte sie schon vor dem Unglück Schlagseite. Auch das Alter des Schiffes hat offenbar zur Katastrophe beigetragen: So sollen moderne Sicherheitsvorkehrungen an Bord gefehlt haben.

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