Roman Polanski: Hausarrest:Schneeschaufeln für Polanski

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Er kommt: In Polanskis Chalet in Gstaad wird alles für die Ankunft des 76-Jährigen vorbereitet. Sein Anwalt musste heute allerdings ohne ihn aus dem Gefängnis gehen.

"Milky Way", die Milchstraße, zeigt sich von ihrer besten Seite: Sie glitzert und funkelt im Schnee. Während am Wochenende noch eine Sicherheitsfirma die Videoüberwachungsanlage installierte, hat sich "Milky Way" in glitzernden Schnee gehüllt. Umittelbar bevor Starregisseur Roman Polanski zwecks Hausarrest in sein Chalet im schweizerischen Gstaad mit dem Namen "Milky Way" kommt, liegt das Anwesen tief verschneit da. In der Schweiz laufen die Vorbereitungen für den Hausarrest Polanskis.

Die Videoüberwachung für Roman Polanski ist bereits installiert, der Schnee vor der Einfahrt des Chalets ist weggeschaufelt. (Foto: Foto: dpa)

Die Zufahrt zu seinem Haus wurde mittlerweile vom Schnee befreit. Es scheint als sei alles bereit für die Ankunft des 76-jährigen Polanski und doch: irgendetwas scheint noch zu fehlen. Zum Zeitpunkt der Entlassung Polanskis aus dem Gefängnis gibt es noch keine neuen Informationen.

Ein Sprecher des Schweizer Justizministeriums erklärte, es müssten noch verschiedenen Bedingungen für den Hausarrest erfüllt werden. Erst dann könne der Filmemacher das Gefängnis in Winterthur verlassen. Polanskis Schweizer Anwalt Lorenz Erni betrat die Haftanstalt am Morgen und verließ sie nach mehreren Stunden wieder - ohne seinen Mandanten.

Ein Gericht hatte vergangene Woche entschieden, dass Polanski nach Hinterlegung einer Kaution von 4,5 Millionen Franken (drei Millionen Euro) in sein Chalet im Wintersportort Gstaad zurückkehren kann. Nach Angaben des Justizministeriums kann er dort seinen Tagesablauf völlig frei gestalten und auch Besuch empfangen. Allerdings soll er eine elektronische Fessel tragen und videoüberwacht werden, bis über das Auslieferungsgesuch der USA entschieden ist.

Die US-Justiz will Polanski wegen des mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen in Los Angeles belangen. Der Regisseur hatte sich 1978 vor der Urteilsverkündung nach Europa abgesetzt. Er war Ende September auf dem Züricher Flughafen verhaftet worden.

© sueddeutsche.de/AP/abis/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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